Aus aktuellem Anlass macht Monday Edition mal eine Ausnahme und empfiehlt fürs aktuelle James Blake Album, vorher wirklich gründlich reinzuhören. Denn eigentlich ist da nur ein wirklich toller Track drauf und der heißt Limit To Your Love. Die weiteren Tracks sind ungefähr aus der selben Idee geschnitzt wie der große Hit, den ihr euch inzwischen auch im Radio anhören könnt. Räume aufspannen mit minimaler Klimper-Klangbesetzung und dazu das endlose Autotune-Gejaule des Knaben. Ich hasse Autotune! Das ist eine Software zur Tonbearbeitung, die bereits bei Cher – Believe ihren großen Auftritt hatte und ihre Stimme so künstlich nach Plaste klingen lässt. Die De:Bug findet zwar, dass es eine ganz große künstlerische Leistung ist, die eigene Stimme fünfmal durch Autotune zu jagen und dann übereinander zu legen. Andere finden, dass man damit einer breiteren Öffentlichkeit Dubstep näher bringen könnte…
Jep, kann auch nicht ganz verstehen was man daran so gut finden kann. Für mich ist das Album um einiges zu schmalzig und prätentiös. Wenn ich schon „Wunderkind“ über ihn sagen höre, gehen bei mir auf jeden Fall die Alarmglocken an! Aber den Mädels scheints zu gefallen :D
word.
ich muss noch hinzufügen das ich „I Only Know (What I Know Now)“ sehr mag und deshalb das album ohne reinzuhören gekauft habe.
hab ich mir schon vorm albumgedacht. das ging alles zuschnell mit dem James. aber die Airhead find ich wiederum gut
Stimmverfremdungen und Effektbearbeitungen vertrage ich nur in einem wohldosierten mass. die abmischungen mit autotune gehen mir gehörig auf die nerven, vor allem, wenn sie klanglich den ganzen track / das ganze album wie eine klebrig-süsse masse überziehen und damit alle anderen nuancen ersticken. das debüt-album des jungen blake finde ich jedoch nicht nur alleine deswegen nahezu gänzlich unhörbar. negativ stossen bei mir auch die nur so von selbstreferenziellem weltschmerz triefenden texte, die – in zahlreichen medien – hochgelobten lücken/auslassungen, das „nichts“, diese unsägliche hipster-melancholie. entspricht aber einem aktuellen massen-zeitgeist. fehlt nur noch, dass stücke von jb als klingelton die runde machen.
so schlimm!? …vor dem hype ist nach dem hype (kommt der geht!) talent hat er der bursche, aber ob ihm die aufmerksamkeit zum verhängnis wird?! die zukunft wird es zeigen. ich bin mir fast sicher, das album wird bei vielen im regal irgendwann einen stammplatz finden und den nicht wieder verlassen, ich meine versauern da. sahne ist lecker, aber zuviel davon und es wird einem schlecht, irgendwann wird sie zudem sauer…
@Gunther, schnell verkaufen bevor es ein wühltischthema wird!
ich finds übrigens nicht so schlimm. aber auch nicht pflicht.
Alles Gute
Ich kann mich den Vorrednern nicht anschließen. Anfänglich fand ich den Hype auch ubertrieben. Allerdings wächst die emotionale Bindung zum Album für mich persönlich sehr stark nach mehrmaligen Durchhören. Insbesondere so kleine Perlen wie „i mind“ bohren sich tief in die Hirnwindungen ein und lassen ein nicht so schnell wieder los.
Gunther, ich schließe mich dir an. Meiner Meinung nach ist das Album nach den zugegebenermaßen coolen 12″s von ihm eine mittelschwere Enttäuschung. Die Idee ist gut, aber…ihr wisst wahrscheinlich wie es weitergeht. Die ersten paar Tracks (Songs sind das für mich nicht wirklich) kann man sich noch anhören aber danach geht es dann irgendwie den Bach runter. Schade, aber wenigstens hat die Presse ein neues Wunderkind.
Nun… das war also der erste Verriss + Polemik, den ich jemals hier gebracht habe und was mich vor allem freut ist, dass es viel konstruktive Resonanz dafür gab. Hier die Zusammenfassung: CMYK EP anhören, die EP mit Airhead anhören, auf dem Album neben Limit to your Love auch I Only Know (What I Know Now) und I Mind anhören. Danke dafür.
Ich würde auch nichts über eine Platte schreiben wenn ich der Meinung wäre, das sie nicht der Rede wert wäre. Nur diese überwiegend sehr unkritische Berichterstattung für eine Platte, die ja nun doch bei vielen hinter den Erwartungen zurück geblieben ist, musste einfach noch mal angesprochen werden. Und wegen Autotune – bei James Blake ging es mir auf Albumlänge gehörig auf die Ketten. Es könnte aber durchaus sein, dass ich hier auch mal wieder einen Autotune-Track abfeiere. So ist das nun mal. Manchmal gefällt es mir, meistens nicht…
Insgesamt wars auch ein Selbstversuch, weil ich ja auch öfter höre, dass ich ruhig mal ein bisschen mehr beißen könnte. Doch was bringt es am Ende? Einen scheiß Vibe und mit ihm eine Leere, die meiner eigenen Kreativität ganz und gar nicht zuträglich ist. Das kann nicht das Ziel sein und gutes Karma (oder wie immer man das nennen möchte) ist es auch nicht. Deshalb wars mal eine Ausnahme für James Blake und ich hoffe fürs nächste Album lässt er sich ein wenig mehr Zeit.