Tevo Howard: Everyday House Music (Beautiful Granville Records)

Tevo Howard - Everyday House Music - Beautiful Granville RecordsIch habe einen neuen Lieblingskünstler: Tevo Howard. Zu Beginn des Jahres hab ich ihn bei Hardwax auf dem Plattenspieler entdeckt, wo Everyday House Music von seiner ersten EP Without Me auf Beautiful Granville Records lief. Chicago-House nach traditionellem Rezept und doch so deep und  zeitlos, dass ich mir sofort die letzte Kopie davon sichern musste. Der Track ist jetzt der Titel der Nachfolgeplatte und in guter Chicago Tradition in einer anderen Version als Album Edit noch mal mit drauf. Wer sich schon mal mit alten Platten aus Chicago beschäftigt hat, der ahnt natürlich, dass man eigentlich schon den initialen Extended Original Mix braucht und der Star ein anderer ist, der hier Energia (Boogiedisco Mix) heißt. Ein Killertrack mit ner amtlichen Portion hypnotischen Dunst unter der Haube, irgendwo auf Augenhöhe zwischen Fingers Inc. & Co. Es sieht ganz so aus als ob sich Tevo Howard 2009 daran macht, das Erbe der Geburt von House und Techno in Amerika fortzuführen. Funky Rhythm Tracks, die immer noch so zeitlos sind, dass sie auch nach mehr als 20 Jahren Menschen auf eine sehr ähnliche Weise berühren und zwischen Techno und House nicht wirklich einen Unterschied machen. Dazu passt auch, dass es weder ein Myspace noch Facebook Profil gibt, keine Bildergallerieen, keine Freundeslisten – nur eine Faxnummer, eine e-mail Adresse und wieder mehr Zeit für Everyday House Music. Die nächste 12″ ist schon in der Pipeline…

LWE Podcast 22: Portable vs. Bodycode

bodycode portableAlan Abrahams verbindet in seinen Produktionen als Bodycode und Portable die musikalischen Wurzeln aus seiner Heimat Südafrika mit dem Vibe von Chicago House. Das kann man ungefähr so in der Einleitung des Interviews zum aktuellen Podcast 22 bei Little White Earbuds lesen. Selbsterfahrung durch Rhythmus – da haben wir’s wieder, was in westlichen Sphären immer noch gern als esotherisch verspinnertes Gelaber abgetan wird. Zu sehr verkleistert das Rauschen der Partnerbörsen die Sinne, als dass die eigentliche Energie der Rhythmen überhaupt bewusst wahrgenommen werden kann. Bodycode und Portable wollen aber nicht nur Flirtbeschallung sein – sie wollen weiter gehen, so dass seine Produktionen manchmal ein Weilchen brauchen, bis sie in der Tiefe endlich ihre wahre Größe entfalten. Mir ist es mit Release auf Perlon letztes Jahr selbst so gegangen. Erst nach Hennings Achtungs-Aufruf nach der Selbsterfahrung auf dem Dancefloor hab ich sie schließlich entdeckt, als eine der besten Platten für 2008 überhaupt! Mit diesem Podcast wird es vielleicht ähnlich sein, obwohl das hier erst mal zerhackt wirkende Release sicher schon ein paar Ohren geöffnet hat. Check it twice ;)

Tracklist

01. Oleg Poliakov, “Rainy Dayz” (Portable remix) [Circus Company]
02. Bodycode, “Meaning and Memory” [Spectral Sound]
03. Portable ft. Lerato, “Body to Body” (live remix) [Yore Records]
04. Portable, “Release” [Perlon]
05. Bodycode, “Subspace Radio” [Spectral Sound]
06. Portable, “The Many” [Perlon]
07. Bodycode, “I’ll Hold Your Hand” [Spectral Sound]
08. Bodycode, “Nanotechnolody” (live remix) [Spectral Sound]
09. Bodycode ft. Lerato, “What Did You Say” [Spectral Sound]

Hauntologists – EP 2

hauntologists ep2Eine Platte, die mir schon vor 2 Wochen in der Einkaufstüte nicht fehlen durfte, möchte ich Euch auf keinen Fall vorenthalten: Hauntologists EP 2. Ich hab mich ja schon über die erste Ausgabe sehr gefreut. Damals wie heute finden sich auf dem grafisch sowie akustisch übersichtlich gehaltenen Release vier Rhythm Tracks, die dafür umso tiefer unter die Haut gehen. Ein Hauch von Jacktrax umweht die Groovebox, die Acid-Bassline pumpt ihren warmen liebevollen Groove und die dezenten Synths versetzen alles in einen mystisch verzauberten Zustand. Es ist wie ein perfekter minimaler Chicagotrip in einer Stimmung, wie man sie manchmal auch bei Baby Ford finden könnte. Hauntologists sind klassisch und zugleich so rund, dass es für 2009 gerade richtig ist. Recorded in Berlin und Düsseldorf – wie ich inzwischen bei Discogs gelernt habe von Jay Ahern & Stephan Schneider. Echt klasse!

Bleep43 Podcast 135: The Detroit Beatdown (Part 1)

delano-1Bleep43 verfolgt das Beatdown Feature weiter. Nach dem Interview aus dem Wax Poetics Magazine mit Mike Clark, Norm Talley und Delano Smith aus dem Jahr 2005 kommen jetzt 6 Stunden Beatdown Sounds im Podcast. Der Beginn von Part 1 macht gleich mal klar, dass es hier natürlich auch um Songs (also richtig mit Vocals, Text und so) geht, was eventuell ein bisschen ungewohnt sein könnte. Aber dann gibt’s hier und da noch so großartige Tunes, die ich bisher noch nicht kannte – jedoch sehr gerne auch bald in meiner Sammlung begrüßen würde. Hoffentlich kommt noch irgendwo ne Tracklist dazu.. Let’s open up your mind.

Jody „Fingers“ Finch: Jack Your Big Booty (Let’s Pet Puppies 004)

Jack Your Big BootyMit Jack Your Big Booty gibt’s hier die Ansage Jody „Fingers“ Finch an das House Chicago von 1986 mit einem Beat, der bestimmt noch drei Jahre später ein Teil der Inspiriation von Poindexter’s berühmten Work That Mutha Fucker Tracks sein sollte. Der Derrick Carter Remix gibt diesem klassisch trockenen Chicago Jacker dann das kleine Plus an Drive für den modernen Dancefloor.

Aber eigentlich geht’s hier für mich um A2 – Whistle Worm. Dieser House Track hat das, was Chicago auch heute noch im zeitlosen Licht erstrahlen lässt und mit seinen Whistle- und Synthsounds auf der 808 so unbekümmert daher kommt, dass alle Bootys -ob groß oder klein- der Erdanziehungskraft davon tanzen können. Reinhören bei

Morphosis: Cetrik EP (M>O>S 11)

Morphosis: Cetrik EPEbenso ganz frisch im Regal. Morphosis ist Rabih Beaini oder auch Ra.H. Auf seinem Label Morphine Doser hat er mich schon so manches Mal mit seinen ziemlich düsteren und etwas rauen House Tracks auf ganz besondere Reisen geschickt. Es ist keine Musik vom Hit-Reißbrett. Stattdessen kommt er anfangs immer ein bisschen schief, trifft dann doch mit seinem ganz persönlichen Vibe das Gehirn und lässt die Synapsen Tango tanzen. Und jetzt haben sich zwei gefunden: Aroy Dee veröffentlicht auf seinem Label M>O>S die neue EP von Morphosis. Und es klingt wieder zuerst ein bisschen unbequem und nimmt mich dann doch voll mit. Cetrik ist mein Favorit und kommt gleich nach Fall of Justice, meinem absoluten Rabih Lieblingstrack. Zum Anhören klicke die Links: