Voices From The Lake: Donato Dozzy & Neel (Prologue CD1)

voices from the lake donato dozzy neelVoices From The Lake sind Donato Dozzy und Neel und gemeinsam haben sie soeben als Voices From The Lake ihr Debüt-Album auf Prologue veröffentlicht. Begonnen hat alles vor circa zwei Jahren. Im Mai 2010 gab es einen Voices from the Lake Mix von Neel bei mnml ssgs. Vergangenes Jahr gab es dann den ersten Voices From The Lake-Liveact beim The Labyrinth Festival in Japan und einige Schritte weiter ist nun diese CD entstanden.

Es ist ein sehr schönes und entspanntes Ambient-Techno Set, dass ich in den vergangenen Tagen wirklich überall mit mir herum getragen habe. In den Foren jubeln sie deswegen schon längst und das zurecht.

Dave Siska: Sonic Sunset – Final FM Broadcast 2006

dave siska sonic sunset final live broadcastLetzten ist mir die externe Festplatte abgeschmiert und damit mein gesamtes Mix-Archiv. So unschön der Umstand war, so positive Nebenwirkungen hat sowas auch. Zum Beispiel musste ich mir mal Gedanken machen, was denn da jetzt alles fehlt und was mir davon wirklich noch wichtig ist. Sonsic Sunset – The Final Live FM Broadcast von Dave Siska stand dabei ziemlich schnell ganz oben auf dem Zettel!

Sonic Sunset war vor allem die Radio Sendung von Dave Siska und Matt MacQueen auf 89.3 FM WNUR Chicago, die am 15. September 2006 zum letzten mal live auf Sendung ging. An diesem Abend ist als Part 2 auch dieser Mix von Dave Siska entstanden. Ich habe ihn bis jetzt schon unglaublich oft gehört und er nutzt sich einfach nicht ab. Die Trackauswahl für sich ist schon toll. Doch das wirklich Besondere an diesem Mix ist die Stimmung die er transportiert – zwischen Melancholie, Liebe und ganz großem Glück. Dieser Mix atmet und ich habe jedes Mal von Neuem das Gefühl, ganz nah bei Dave Siska zu sein. Gänsehaut pur – ALL TIME FAVORITE!

PS: Zum Glück ist dieser Mix immer noch online und auf sonicsunset.com gibts auch ganz aktuelle Mixes.

Sonic Sunset: Final live FM broadcast – a retrospective (Part2)

Tracklist:

Kraftwerk – Computer Love – Computer World (WB) 1981
New Order – Everything’s Gone Green (Factory) 1981
Alden Tyrell – Love Explosion [Vox] (Viewlexx) 1999
Fingers Inc – Distant Planet (Trax) 1987
Remote_ – Public Service – Uninstall EP (Meanwhile) 2006
Adonis – No Way Back [Vocal] (Trax) 1986
Unit 4 – Body Dub [Freak Electrique Acid Dub remix] – Remixes EP (Clone) 2004
Aroy Dee – The Planets (M>O>S) 2003
3MB featuring Juan Atkins – Die Kosmichen Kuriere – Global Technological Innovations Vol 1 (New Electronica) 1993
Rhythim Is Rhythim – Strings of Life [Unreleased mix] – RetroTechno: Detroit Definitive (Network UK) 1991
Alex Cortex – Laconic LP (Source) 2000
Bandulu – Pacekeeper – Guidance (Infonet) 1993
Reload – Peschi – Theory of Evolution (Warp) 1995
Jeff Mills – Perfecture – Metropolis (Axis) 2000
CiM – By A River – Reference (De:Focus) 2000
Future Beat Alliance – Void – Disconnected (Delsin) 2001
Rene Lowe & Paul St. Hilaire – Faith [Vox] (False Tuned) 2003
Modus Vivendi – Modus Vivendi [Fade In Mix] (FNAC) 1993
David Siska – Reconcile – Null Du Jour (Reverie) 2006
7th Plain – Pearl – TEEX 3 (Volume) 1994

It’s All About Love!

its all about loveIs this “DJ” pulling records behind him? Is this Berlin 2011 or NYC/Detroit/Chicago 1988? How far we’ve come and how little we’ve progressed!

Eine Woche ist es her, dass Richie Hawtin dieses Foto mit dem DJ+Trolley auf seiner Facebook-Seite postete und dazu diesen Text schrieb. Mein Kommentar war: Remember: It’s all about love, about giving and sharing. How far have you progressed? Eine Frage, die ich mir von Zeit zu Zeit durchaus auch selbst stelle und die Antwort darauf manchmal auch nur mäßig ausgefallen ist. Tanith hat das inzwischen auch schon als Thema der Woche behandelt und dabei auf die ganzen Hater aus der Vinylfraktion gezeigt. Frei nach dem Motto: Seht her, diese ewig gestrigen von der Vinyl-Fraktion sind noch viel übler.

Dabei waren doch die kritischen Kommentare überwiegend eher darauf bedacht, dass dieses „DJ“ einfach nicht geht. Das Gegenbeispiel, welches Tanith dazu ausgegraben hat, zeigt dazu noch recht deutlich, dass das Thema nicht Digital vs. Vinyl sein sollte. Es geht doch eigentlich um eine gewisse Grundeinstellung, die bei House und Techno einst die zentrale Aussage war und die leider in den vergangenen Jahren mehr und mehr verloren gegangen ist.

Und während ich noch grübelte, wie ich das dieser Diskussion noch anfügen könnte, sind mir die alten Interviews mit Sven Väth wieder eingefallen. Zur Erinnerung: Richie Hawtin hat damals zu seiner Transformation auch gern Sven Väth als Referenz angegeben. Ich war ja nie sehr Väth orientiert. HR3 gabs bei uns nicht und wenn er denn mal in der Nähe aufgelegt hat, wars mir immer viel zu voll. Doch in seinen Interviews konnte man doch immer was durchaus Positives mitnehmen. Zum Beispiel Sven Väth 1998 bei Boulevard Bio oder auch hier im 95er Interview für Spiegel TV.

Ich wünsche mir, dass genau die Aspekte wie Toleranz und Brücken schlagen in Zukunft wieder mehr diskutiert werden. Das es eben am Wichtigsten ist, dass da ein Funken überspringt und der DJ sich öffnen kann. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn ich hinter den Decks genau das machen kann, was ich in dem Moment am Meisten liebe, dann erreiche ich die Leute auch mit dem was ich da mache. Ich fühle sie und sie fühlen mich – ganz egal wer da vor mir ist und was sie dort eigentlich von mir erwartet haben. Mit welcher Technik man am Besten dorthin gelangt, dass muss und soll jeder für sich selbst raus finden und entscheiden.

Barker & Baumecker: Live @ Boiler Room Berlin

Inzwischen hat Boiler Room die Sets vom letzten Boiler Room Berlin zum Nachhören auf die Homepage gesetzt und das Live-Set von Barker & Baumecker ist auch dabei. Andreas Baumecker kennen ja bestimmt schon alle. Seit Jahren ist er fester DJ und Teil der Berghain-Panorama Bar Crew und betreibt das Label Freundinnen, dass 2002 mit dem tollen Isolée Track It’s about gestartet ist. Sam Barker kennen dagegen bestimmt noch nicht so viele. Er gehört zu denen, die seit drei Jahren die Leisure System Partys im Berghain organisieren. Gemeinsam haben sie letztes Jahr Candyflip auf Ostgut Ton veröffentlicht und spätestens seitdem spielen Barker & Baumecker auch als Live-Act zusammen.

Es gab also einen großen Tisch voller Hardware – ganz ohne störenden Computer-Bildschirm. Dafür aber für alle eine Extraladung Maschinen-Funk, die weit über das althergebrachte Bum-Tschak-Raster hinaus ging. Mal abgesehen von der kleinen Trance-Einlage bei 50 Minuten war das dort ein wirklich großartiges Finale. Im Video kommt das jetzt bestimmt nicht ganz so phänomenal rüber, wie in jener Mittwoch-Nacht im Stattbad Wedding. Und doch spielen hier Barker & Baumecker ein Live-Set, wie ich mir das vorstelle.

Diesen Mittwoch um 20 Uhr geht’s schon weiter mit: Levon Vincent, Efdemin, Roman Flügel, Cosmin TRG & 2562 / A Made Up Sound. Na da!

Resident Advisor Podcast: RA278 Mike Huckaby

ra278 mike huckaby - resident advisor podcastDer Resident Advisor Podcast mit der Nummer RA278 kam vor zwei Wochen von Mike Huckaby und der ist für alle, die den bisher noch nicht gehört haben, eine echte Empfehlung. Ich hab den Mix in letzten Woche öfter gehört und jedes Mal war es einen echt gute Wahl. Mit lupenreinen Premium-Housetracks gehts los, sogar Master C&J – Face it ist dabei und gegen Ende wird’s dann noch deutlich zackiger. Zwischendurch hat mich dabei Mike Huckaby an so manchen glänzenden X-Mix erinnert und genau dieser klassische Ami-Sound hat sich bei mir in der ganzen Zeit noch kein Bisschen abgenutzt. Tipp!

Tracklist

KDJ – J.A.N
City people – Brother James
7th Movement – Odyssey
Chez Damier – Teach me, Keep me
Ron Trent Feat. Owens – Deep Down (Main Vocal)(Ron Trent Mix)
Master C and J – Face It
Mondee‘ Oliver – Stay Close – Gherkin Records
Osunlade – Rader Du
Blaze – Sacred Sex (Slip ’n‘ Slide)
Love Comes Around – Blaze Presents Sheila Slappy
Johnnick – Johnick Theme – Henry St.
Moodymann – Forevernevermore
Lil Louis & The World – The Conversation (The Story Continues)
Phuture – Spank Spank
Housefactors – Play It Loud
DJ Hell – My Definition Of House Music
Melody Boy 2000 – Monotone Fantastique
Rhythm is Rhythm – Longer Than Longer Ago c
Sterac – Pacifica
Basic Channel – Phylyps Track II

Doku: Zeitgeist Stammheim Kassel

Ich persönlich war ja nie im Stammheim Kassel oder gar im Aufschwung Ost. Ich hab zwar damals an nahezu jedem Wochenende das Auto quer durch die Republik gesteuert, aber voraussichtliche 3,5 Stunden Fahrzeit für eine Strecke durch den Südharz ohne Autobahn und die dann auch wieder zurück – da war zum Beispiel Berlin für uns schon immer komfortabler. Was natürlich nicht heißt, dass wir die Line-Ups auf den Flyern von Brinkmann und Kopetzki nicht gesehen hätten. Ob man in der Groove, im 1000° oder im Partysan blätterte: Das Stammheim war überall und immer ganz vorn mit dabei.

Die Doku Zeitgeist Stammheim erinnert an diesen Club, der Kassel einst glanzvoll auf der Technolandkarte platzierte und der Stadt neben der Documenta und dem Herkules wenigstens einen Lichtpunkt im Nachtleben gab. Es verwundert mich nicht, dass es dort eine unglaubliche Mühe war, einen solchen Technoclub zu betreiben. Wenn man da heute mal allgemein im Ort nachfragt, dann heißt es meistens nur, dass es ein übler Drogenladen war. Aber so einfach ist es nicht. Es war meistens harter Techno und sicher gab es auch viele Drogen. Was aber die Technokultur nicht nur im Stammheim Kassel ausgemacht hat, das kann man in dieser Doku schon sehr gut erahnen. Beim super Doku-Soundtrack fängt es schon mal an und beim Spaß dabei hört es auch nicht gleich wieder auf.

Wer hier genau zuhört, der kann zum Beispiel auch erfahren, was Techno-Glück eigentlich ausmacht und das es auch nichts bringt, nur den alten Zeiten hinterher zu hängen! Es geht eben auch um die Beziehungen zwischen den Menschen. Das sich eben keiner irgendwie besser fühlt als der Andere. Das wenigstens mal kurz aufgehört wird, aus irgendwelchen gegebenen Zufälligkeiten wie Elternhaus, Herkunft oder sonstigen Hierarchie-Kategorien abzuleiten, dass man die besseren Bedingungen und auch den helleren Himmel verdient. Und die Geburt von unserem Comichelden Hotze wird nebenbei auch noch besprochen. (via thelastbeat)

Drexciya: Re-Releases auf Clone Classic Cuts

drexciya clone classic cutsIn der letzten Woche hat Clone Records via Facebook mitgeteilt, dass sie gerade an Drexciya Re-Releases arbeiten. Wenn mit den Master-Tapes alles klappt, wird die erste Platte noch in diesem Jahr auf dem Clone Sublabel Clone Classic Cuts erscheinen. Das ist doch mal eine schöne Meldung. Die Produktionen von Gerald Donald und James Stinson gehören zu den coolsten, die Detroit-Techno so hervor gebracht hat und außerdem sind die Vinyl-Preise trotz diverser Nachpressungen doch immer noch ziemlich hoch. Für die The Journey Home Single auf Warp von 1995 legt man bei Discogs im Durchschnitt 40€ hin – ich finde, hier kann völlig zu Recht mal nachgelegt werden. Die Musik sollte einfach viel öfter gehört werden.

Es ist ja nun auch nicht so, dass sich Drexciya vom ersten Takt an eingängig jedem Gehör erschließt. Am Anfang ist es hier und da mal ein Track, der vielleicht ganz okay ist. Aber meistens fragt man sich wahrscheinlich schon, was jetzt diese Detroit-Nerds und Blogger so antreibt. Mich hat einst Water Walker auf Tauchstation geschickt – damals im Tresor. Wahrscheinlich ist es meistens einer dieser ganz besonderen Drexciya Tracks, die zu einem bestimmten Zeitpunkt in einem DJ-Set alles in eine neue Dimension verschieben.

Bis die Tracks auf Clone Classic Cuts erscheinen bleibt erstmal noch genug Zeit für Vorfreude. Dafür und für jene, die mit Drexciya noch nichts anfangen können, habe ich hier ein kleines Youtube-Feature zusammen gestellt. Das ist ca. eine Stunde lang und beginnt mit 7 Drexciya Tracks und am Ende kommt noch mal das Drexciya-Interview, das wir hier letztes Jahr schon hatten… Wer dann noch mehr wissen möchte, dem empfehle ich das Drexciya Research Lab.