Floorplan: Sanctified EP (M-Plant)

floorplan sanctified ep m-plantRobert Hood hat unter seinem Alias Floorplan soeben die Sanctified EP auf M-Plant veröffentlicht. Der Piano-Diskotrack auf der A-Seite ist ja nicht so meins. Aber mir ging es ja gleich nur um die B-Seite und mit B1 – Baby Baby hat Robert Hood letztens aufm Dancefloor die sowieso guten Erwartungen echt noch übertroffen. Das ist sowas von einem Club-Burner, dass er heute fast schon ein Klassiker ist. B2 ist auch cool. Tipp!

Real Scenes Berlin (Resident Advisor)

Resident Advisor hat heute einen neuen Teil ihrer Video-Doku Reihe veröffentlicht – Real Scenes Berlin. Manne, Tobi Rapp, Dimitri Hegemann, Dixon, Sammy Dee, die Renate und die Betreiber von Watergate und Weekend weisen den Weg durch die Stadt und bilden in den nur 18 Minuten einen doch gelungenen Querschnitt durch die Stadt. Vom Hausbesetzer bis zum Gefühl, wenn man zum ersten Mal in der Schlange steht und feststellt, dass hier kein Mensch deutsch spricht. Das ist alles irgendwie schon länger her und doch macht Berlin immer noch richtig viel Spaß.

Convextion: Resident Advisor Podcast 265

convextion resident advisor podcast 265Wenn ich eine Liste meiner Lieblings-Künstler erstellen sollte, dann würde einer ganz bestimmt nicht fehlen: Gerard Hanson – noch besser bekannt als Convextion oder auch Event Related Potential, kurz E.R.P. 1995 hat er bereits seinen Evergreen Miranda auf Matrix Detroit veröffentlicht. Seitdem gehört er deshalb wohl auch zum Klang des Detroit-Umfelds, obwohl Gerard Hanson seine Tracks eigentlich fern der großen Techno-Ballungszentren in Dallas Texas produziert. Die Matrix 1 war bis zum Miranda Re-Release vor 4 Jahren eine der am meisten gesuchten Techno-Platten überhaupt und auch heute wird das Original nicht unter 50 Euro gehandelt.

Seitdem gibt es circa eine neue Convextion oder ERP Platte pro Jahr. Dabei bleibt Hanson seinem ganz eigenen Stil immer treu und öffnet darin dennoch immer wieder ein neues Klang-Universum. Ich denke da vor allem an Venus in Spurs auf Tektite, an die Event Related Potential EP und das Convextion Album auf Downlow oder die ERP auf Frantic Flowers. Für mich klingt dabei Convextion immer etwas mehr Techno und ERP etwas mehr nach 80er-Jahre beeinflusster Elektronika. Also so klassischer Elektro! Ein Stil, der eigentlich einen Sound sehr viel spezieller beschreibt als es die meisten, die den Begriff heute verwenden, ahnen.

Vielleicht hat es sich inzwischen bis in die Staaten herum gesprochen, dass hier der Begriff Elektro inzwischen für alle möglichen Stilrichtungen elektronischer Musik verwendet wird und dabei leider der eigentliche Stil völlig unter die Räder gekommen ist. Richtige Elektro-Platten sind ja auch eigentlich nicht mehr vorgekommen. Insgesamt 200 Exemplare der zwei ERP-Releases auf Semantica haben nun mal bestimmt keine neuen Hörer erreicht und auch Labels wie Puzzlebox oder Artists wie zum Beispiel Aux88 oder Keith Tucker sind in den letzten Jahren voll im Dornröschenschlaf versunken.

Doch nun gibt es frischen Wind. ERP hat soeben eine neue Platte auf Hardfloor veröffentlicht und Diamonds & Pearls hat aktuell gleich vier neue, wirklich gute Aux88 EP’s auf Puzzlebox im Vertrieb. Nach Minimal-, Deephouse- und Disko-Edit Hype wird vielleicht 2011 das Jahr, in dem Elektro aus seinem Schlaf erwacht und sein spezielles Klanguniversum wieder auf einige Dancefloors zurückkehrt. Wäre echt cool, denn für viele ist das inzwischen wieder wirklich neu und vielleicht hilft dieser tolle Convextion Podcast auf Resident Advisor dabei.

 

Timnah Sommerfeldt: Monday Edition Podcast 22

timnah sommerfeldt monday edition podcastTimnah Sommerfeldt wohnt in Basel, ist DJ, produziert auch eigene Tracks und ist meine Soundcloud-Entdeckung vom Mai! Zwar habe ich dann schnell gesehen, dass sie schon längst einen Keep-it-Deep Guestmix hatte und Sascha auch schon lange Fan ist – aber mir hat keiner was erzählt. Jedenfalls bin ich irgendwie in ihrem Soundcloud-Profil gelandet und hab mir erstmal die eigenen Tracks und die zwei Mixes dort angehört. Ich dachte ich glaubs nicht. Es geht von Funky Housetunes über klassischen Techno mit frühen 90er-Charme bis hin zu modern gesteppten Dub-Techno. Beim Timnah Sommerfeldt Mix für Kapterka vom Februar wars schließlich schon soweit, dass ich hier durchaus auch mal kurz hätte kreischen können und das passiert mir nur sehr selten… :)

Reflexartig einen Podcast für Monday Edition angefragt und prompt einen wirklich schönen Montags-Mix zurück bekommen. Wow! So macht das Spaß und ich hoffe, ihr habt mit der Musik von Timnah Sommerfeldt mindestens genau so viel Freude wie ich es habe. Danke Timnah!

Tracklist:

01. echospace – untitled
02. murmur – fumes (pcb 3000 remix)
03. tin man – constant confusion
04. anthony shake shakir – assimilated (space dimension controller remix)
05. quince & benny rodrigues – sweet potatoes
06. delta funktionen – nebula
07. claro intelecto – new life
08. rhythm & sound – mango drive
09. margaret dygas – 37 min to 7
10. undr p – sub ghetto live
11. reagenz – dj friendly
12. prosumer & murat tepeli feat elif biçer – turn around (cassymoothmix)
13. jouem – day lily
14. efdemin – april fools
15. argy – bottom heavy
16. efdemin – back to school
17. anton zap – sunshine
18. efdemin – night train
19. smallpeople & rau – life aquatic

Legowelt: Moves For CeeCee (Store Only Series 001)

legowelt moves for ceecee store only series 001Legowelt? Das hat mich eben selbst überrascht, als ich zur genaueren Recherche die neue Clone Store Only Series 001 – Moves for CeeCee bei Google eingegeben habe. Denn mal abgesehen von der ersten Nacho Patrol und einem Remix auf Eat This Records aus dem Jahr 1999 besitze ich von Danny Wolfers aka Legowelt keine einzige Platte. Auch beim großen Hype um Disco Route war ich seinerzeit vom typischen Elektro-Arpeggiator nur noch genervt.

Nun hat sich Clone die Store Only Series ausgedacht, die es – wie der Name schon vermuten lässt – nicht online sondern nur in richtigen Plattenläden mit Plattenregal, Plattenspieler und voll analogen Schallplattenverkäufer zu kaufen gibt. Das heißt jetzt entweder weiterklicken – hier gibt es nichts zu sehen oder sich mal wieder die Zeit nehmen und in einen noch verbliebenen Plattenladen fahren. Dort dann einen großen Stapel Vinyl durchhören und dabei auf rote Loch-Cover mit einem Clone Logo achten.

Bei Moves For CeeCee kann man dann einen phänomenalen Backflash erleben. Wenn die hypnotischen Synths einen voll erfassen, sich Gänsehaut im Nacken einstellt und man sich gleichzeitig auch ein wenig zusammenreißen muss, um nicht euphorisch beim Vorhören die Hände in die Luft zu schmeißen. Jaja, das ist alles schon mal da gewesen. Doch manchmal sind es eben diese kleinen Details, die vielleicht einige schon zu lange nicht mehr erlebt haben und die eventuell einst die Liebe zur Musik erst richtig entfacht haben. Die mp3-Schnipsel bei Clone sind außerdem auch lange nicht so aussagekräftig, wie ein Original in voller Länge im Plattenladen…

XDB: Bakfom (Harbour City Sorrow)

xdb bakfom harbour city sorrowXDB mit neuer EP auf einem neuen Frustrated Funk-Sublabel mit dem Namen Harbour City Sorrow aus Rotterdamm. Ist das jetzt das Nachfolgeprojekt von Frantic Flowers, wo besonders 2005 und 2007 sehr schöne Platten erschienen sind? Die Frantic Flowers habe ich jedenfalls in den vergangenen Monaten schon ein bisschen vermisst und deshalb freue ich mich, dass im Hause Frustrated Funk wieder was passiert. Nachdem auf Harbour City Sorrow bereits zwei klassisch Detroit-Elektro gefärbte EP’s erschienen sind ist nun Kosta Athanassiadis mit der Bakfom EP an der Reihe. Warm, ein wenig dubby und dennoch mit Drive versorgt uns XDB mit tollen neuen Club-Tracks zwischen Bakfom und Batiff – zwischen House und Techno. Das Klanggefühl dieser Tracks erinnert mich sehr an die zweite Hälfte der 90er. Damals, als man in mancher Hinsicht zum Beispiel bei Klang / Ongaku / Playhouse für mich noch heute gültige Maßstäbe gesetzt hat und von mir aus alle genau dort wieder ansetzen können. Insgesamt gibt es 320 Stück von dieser tollen Schallplatte und die werden sie mit Sicherheit auch schnell verkaufen.

Doku: Sven Väth – Music Planet (arte 2001)

Ein kurzer Doku-Scan bei Youtube förderte diese arte-Doku über Sven Väth zutage. Diese ist aus dem Jahr 2000/01 und ist somit auch schon wieder 10 Jahre alt. Damals spielte Sven Väth noch am Sonntag der Loveparade im Tresor-Park, das Omen hatte er zu dessen 10. Geburtstag im Jahr 1998 gerade dicht gemacht und Cocoon war damals noch ein mobiles Club-Konzept. Sven Väth erzählt in vielen Interviews aber außerdem etwas über seine Jugend in Obertshausen, seine Beziehung zum Dorian Gray und dem Frankfurter Flughafen, OFF, Indien und Ibiza war damals auch schon ein großes Thema. Ich hab mit Sven Väth im Vergleich mit manch anderen eigentlich gar nichts zu tun. Die HR-Clubnight konnte man bei uns nur über Tapes hören und wenn er mal in der Nähe aufgelegt hat dann war es meistens so voll, dass ich dann auch gleich abgewunken habe. Trotzdem mag ich ihn. Zwei seiner Tracks haben es in meine Alltime-Favorites geschafft und so manche Worte dieser Doku sitzen auch 10 Jahre später noch zeitlos perfekt.