Dwig – Fettwanzenblues (Giegling 02)

Dwig - FettwanzenbluesDiese Platte verfolgt mich. Beziehungsweise sie verfolgte mich, denn als sich gestern kurz nach 1 Uhr alle zu diesem rollenden Piano in den Armen lagen, da kriegte mich der Fettwanzenblues dann doch noch – aber wie. Ich konnte nicht anders und musste heute zuschlagen, und jetzt möchte eigentlich die nächsten drei Tage erstmal nichts anderes mehr hören. Die Rede ist vom zweiten Giegling-Release, ein (noch?) kleines Labelprojekt aus Weimar, welches schon mit seiner ersten Veröffentlichung von Kettenkarussell mächtig punkten konnte. Nun also Dwig („Die Wiese im Garten“) mit seiner ersten Vinyl-Veröffentlichung und drei Tracks zwischem plockerndem Minimalhouse und entspanntem Instrumental-HipHop, die einen nur ahnen lassen, wieviel Potential da noch in Weimar schlummern muss. Ganz schön schwelgend, wie sich da auf der A-Seite dieses wunderschöne Klavier durch das minimale Soundgerüst loopt und dabei trotzdem jeden Dancefloor ein Stückchen enger zusammenrücken lassen sollte. Ähnlich fett, wenn auch mit ein bisschen weniger Blues, kommen die beiden Tracks auf der B-Seite daher und runden somit das wahnsinnig gute zweite Giegling-Release ab. Die ersten 300 gibt es übrigens im recycelten und selbstgebastelten Cover.

2562 DJ Mix – Around The House

Dave Huismans aka 2562 und A Made Up Sound ist für seine ziemlich guten Tracks und Remixes zwischen Techno und Dubstep auf Labels wie Tectonic und Shed’s Soloaction Sublabel Subsolo bekannt. Diesen Monat überrascht er mit einem wirklich schönen, wenn auch nur 30 Minuten langen Around The House Mix bei Lower Depths.

Tracklist

01 Andres – You’re still the one [moods & grooves]
02 Theo Parrish – Them drums [sound signature]
03 Kid Sublime – Basement works vol. 2 [rush hour]
04 Rick Wade – World voice [yore]
05 T.O.M. Project – Renaissance [sound signature]
06 Newworldaquarium – Tresspassers [delsin]
07 Moodymann – Track four [planet e]
08 Panash – Unicorn [atavisme]
09 Soulphiction – Get it right (Manmadescience remix) [perlon]
10 Recloose – Ghost stories [planet e]

René Breitbarth: Circle Circus (International Records Recordings: IRR004)

René Breitbarth Circle CircusDas von Ada kuratierte Areal-Sublabel IRR gehört mit seinen grob gerasterten visuellen Erscheinungsbild zu den interessantesten jüngeren Debütanten. Bislang konnte noch jede Veröffentlichung auf IRR, von John Daly, Ada zu DJ Koze, durch eine spezifische eigene Note überzeugen, durch Tracks die sich außerhalb der üblichen Trademarksounds der Protagonisten bewegten. Die aktuelle Laufnummer 004 bespielt nun René Breitbarth. Auch er mit zwei Stücken, die seinen gewohnten Klangraum, wenn nicht verlassen so doch mindestens deutlich erweitern.

Die von Breibarth in den letzten zehn Jahren auf Labels wie Treibstoff, Sub Static, Spectral Sound und seinem eigenen Deep Data Outlet zur Perfektion gebrachten warmen und überaus geschmeidigen Dub-Chords über einem Fundament weich-warmer Beats sind immer noch erkennbar, aber in den Hintergrund gerückt zugunsten frecher Computerspielsounds, Breaks und lärmigen Partien.

Und das kommt zum richtigen Zeitpunkt, denn das oft ein wenig zu glatte Kunsthandwerk der Breitbarth’schen Produktionen hat bei mir in den letzten Jahren doch immer öfter Ermüdungserscheinungen ausgelöst. Damit ist erst mal Schluss: Circle Circus und Loco Motive sind zwei frische, lärmige und bestens gelaunte Slow-House Tracks mit Tiefgang. So kann es weiter gehen.

Hauntologists – EP 2

hauntologists ep2Eine Platte, die mir schon vor 2 Wochen in der Einkaufstüte nicht fehlen durfte, möchte ich Euch auf keinen Fall vorenthalten: Hauntologists EP 2. Ich hab mich ja schon über die erste Ausgabe sehr gefreut. Damals wie heute finden sich auf dem grafisch sowie akustisch übersichtlich gehaltenen Release vier Rhythm Tracks, die dafür umso tiefer unter die Haut gehen. Ein Hauch von Jacktrax umweht die Groovebox, die Acid-Bassline pumpt ihren warmen liebevollen Groove und die dezenten Synths versetzen alles in einen mystisch verzauberten Zustand. Es ist wie ein perfekter minimaler Chicagotrip in einer Stimmung, wie man sie manchmal auch bei Baby Ford finden könnte. Hauntologists sind klassisch und zugleich so rund, dass es für 2009 gerade richtig ist. Recorded in Berlin und Düsseldorf – wie ich inzwischen bei Discogs gelernt habe von Jay Ahern & Stephan Schneider. Echt klasse!

Gmos11: Deep In The Mix – new(ish) House and Techno

gmosAuf meinen Wegen durchs Netz bin ich bei infinitestatemachine über Gmos – Deep In The Mix gestolpert. Nachdem das mp3 erst einmal Gelgenheit hatte, in meinem Download-Ordner noch ein bisschen zu reifen, habe ich mir das gestern endlich mal angehört und Gmos hat mich wirklich überzeugt. Absolute Killer Tunes…

Tracklist:

1. Yagya – Rigning Níu (Sending Orbs)
2. Leonid – Sadim (Sistrum)
3. Legowelt – Deerdrive JX 10 (M>O>S)
4. Black Jazz Consortium – Watching You Vouge (Soul People Music)
5. Marcello Napoletano – Pianeta Juno (Mathematics)
6. Levon Vincent – Six Figures (Novel Sound)
7. Legowelt – DX Days (Clone)
8. Juju & Jordash – Deep Blue Meanies (Dekmantel)
9. Sascha Dive – Deepest America (Moodymann Remix) (Ornaments)
10. Omar-S – Blade Runner (Fxhe)
11. Mike Huckaby – Wavetable No. 9 (Synth)
12. Robert Hood – And Then We Planned Our Escape (Music Man)
13. Shake – It Erased Me (Morphine)
14. Terrence Dixon – Below Radar (Children Of Tomorrow)
15. Unknown – Landlines (Numbercult)
/ Louis Guilliaume – Beyond The Stars (Heat Of The Storm Remix) (SD)

66mins/152MB

Ark & Dolibox: Be My Baby (Karat 40)

Ark & Dolibox Be My Baby Karat 40Wow, die allerliebst durchgeknallten Franzosen von Karat können auch anders. Die Tracks der neuen gemeinsamen EP von Ark und Dolibox sind anders als alles was sie bisher so gemacht haben und sie unterscheiden sich auch von den vom Cover (Arkzilla und das Dolibox-Alien auf Zerstörungstour durch Paris)  geweckten Erwartungen: Be My Baby ist deep, warm, entspannt und saumäßig lässig. Der von Ark gewohnte Samplewahnsinn mit verzerrtem durchs-Telefon-Gelaber ist nicht verschwunden, aber etwas in den Hintergrund getreten, zugunsten einer  freundlich fließenden, geschlossenen Trackarchitektur. Gerade im Titelstück funktioniert diese Kombination aus flächige deeper Funkyness und Sample-Schnitzeln aus alten Soul-Platten vorzüglich. Auf den beiden Tracks der B-Seite wuchert das Sample-Gestrüpp dann etwas heftiger und experimenteller. Insgesamt kann das, wie ich finde, mit den letzten Veröffentlichungen von Moody (ohne mann) und Theo Parrish locker mithalten.

Resident Advisor Podcst: RA.159 Manuel Tur

manuel turManuel Tur hat den aktuellen Resident Advisor Podcast RA.159 gemixt. Zusammen mit Langenberg und Dplay bildet er nach Jan Peter Wulz in der aktuellen De:Bug die neue Essener House-Schule. Na gut. Es geht jedenfalls um House Music und die hat Manuel Tur -Essen hin oder her-  sehr schön ausgesucht. Seht und hört selbst.

Tracklist:

Mark Pritchard – Unknown – Ho Hum
Manuel Tur ft. Blakkat – Golden Complexion (Pépé Bradock’s Minnie Mouth Mix) – Freerange Records
Phillip Charles – (Mark Bell’s) Revolution – Shaboom
Precious System – The Voice From Planet Love – Running Back
Syclops – NR17 – DFA Records
Newworldaquarium – Trespassers (Redshape Trespassed Mix) – Delsin
Yusef Lateef – The Three Faces Of Balal (Grandfather Paradox Version) – BBE
Marco Bernardi – Mystery Of Nazerus – Clone Records
Kassem Mosse – 08 / B1 – Workshop
Martyn – Elden St – 3024
Prostitune – Money Nugget – Just Another Beat
Dplay – Browse (Ribn Remix) – Drumpoet Community
$tinkworx – Coelacanth – Strange Life