Soulphiction & Move D: In The Limelight (Philpot)

Soulphiction & Move D - In the limelightWelchem Erwartungsdruck muss ein Release eigentlich standhalten, wenn die Beteiligten Soulphiction, Move D sowie Trus’me heißen, und es am Ende auch noch auf Philpot Records erscheint? In meinem Fall einem ziemlich großen, „In the Limelight“ schafft das allerdings absolut locker. Die A-Seite erinnert dabei tatsächlich an eine Mischung zwischen David Moufangs letzten Beitrag auf Workshop und einem dieser warmen und basslastigen Soulphiction Tracks. Neben den obligatorisch groovenden Bongosounds und einigen funky gespielten Gitarrenlicks, holen sich die beiden hier auch noch einen Vocoder mit ins Boot und schaffen es, dass dieser nicht peinlich klingt oder stört, sondern den Track perfekt abrundet. Trus’me steuert auf der B-Seite einen fantatischen Remix bei, der zwar ähnlich funky, warm und dezent wie das Original mit den Bässen und Klängen spielt, dann allerdings doch ein kleines bisschen mehr pumpt und schonmal vorsichtig auf die Tanzfläche schielt. Und wer mir jetzt noch sagen kann, woher ich das Sample aus dem letzten Track, „The Essence“, kenne, der bekommt von mir den virtuellen Digger-Nobelpreis des Tages überreicht. Drei große Namen und drei großartige Tracks – ich habe ehrlich gesagt nichts anderes erwartet.

Dwig – Fettwanzenblues (Giegling 02)

Dwig - FettwanzenbluesDiese Platte verfolgt mich. Beziehungsweise sie verfolgte mich, denn als sich gestern kurz nach 1 Uhr alle zu diesem rollenden Piano in den Armen lagen, da kriegte mich der Fettwanzenblues dann doch noch – aber wie. Ich konnte nicht anders und musste heute zuschlagen, und jetzt möchte eigentlich die nächsten drei Tage erstmal nichts anderes mehr hören. Die Rede ist vom zweiten Giegling-Release, ein (noch?) kleines Labelprojekt aus Weimar, welches schon mit seiner ersten Veröffentlichung von Kettenkarussell mächtig punkten konnte. Nun also Dwig („Die Wiese im Garten“) mit seiner ersten Vinyl-Veröffentlichung und drei Tracks zwischem plockerndem Minimalhouse und entspanntem Instrumental-HipHop, die einen nur ahnen lassen, wieviel Potential da noch in Weimar schlummern muss. Ganz schön schwelgend, wie sich da auf der A-Seite dieses wunderschöne Klavier durch das minimale Soundgerüst loopt und dabei trotzdem jeden Dancefloor ein Stückchen enger zusammenrücken lassen sollte. Ähnlich fett, wenn auch mit ein bisschen weniger Blues, kommen die beiden Tracks auf der B-Seite daher und runden somit das wahnsinnig gute zweite Giegling-Release ab. Die ersten 300 gibt es übrigens im recycelten und selbstgebastelten Cover.