Kali Avaaz Interview

kali avaazIm März hat Kali Avaaz frohfroh ein Interview gegeben, dass ich Euch hier gern nochmal empfehlen möchte:

Du bist eine der wenigen weiblichen DJs in Leipzig – inwieweit spielt das für dich eine Rolle?

»Die Frage wurde mir schon öfter in Interviews gestellt. Bis vor kurzen hat das für mich gar keine Rolle gespielt. Ich fand die Frage immer ziemlich komisch, denn eigentlich geht es ja nur um Musik. Dann wurde ich zu der Ease Up-Veranstaltung ins Conne Island eingeladen und später stellte sich heraus, dass es da einen Drang nach einer Frauenquote gab. Das hat mir doch zu denken gegeben. Es gibt sicher deutlich weniger Frauen, die auflegen. Und im Drum’n’Bass-Bereich vielleicht noch vereinzelter. Auch wenn das Feedback nach der Veranstaltung sehr positiv ausfiel, war es schon irgendwie traurig, dass die Idee anzufragen so initiiert wurde.«

Wie könnten die Veranstalter deiner Meinung besser damit umgehen – kommt nicht automatisch ein Dilemma auf?

»Das ist tatsächlich ein Dilemma und so richtig habe ich da auch keine Antwort darauf. Das Wort Frauenquote an sich ist schon seltsam genug. Man sollte Künstler nach der Musik buchen und nicht nach Geschlecht. Und da gibt es auf beiden Seiten gute Leute. Dass weniger Frauen auflegen verstehe ich gar nicht so recht. Es steht jeder Frau heute offen dem nachzugehen. Vielleicht ist es eher schwierig in diese ‘Crews’ oder Organisationen, die schon aus festen Bindungen bestehen und – eben weil es einfach mehr davon gibt – männerdominiert sind, reinzukommen.«

Wie hast du Projekte wie die Propellas oder Do It Herself wahrgenommen?

»Die finde ich schon gut, vielleicht gibt es ja wirklich Frauen, die Hemmungen haben einen Kurs zu besuchen und als einzige zwischen einer Menge Männern zu stehen. Ich selbst habe bisher an keinem der Projekte teilgenommen, aber das hat keinen bestimmten Grund. Bisher hatte ich auch noch nicht das Gefühl, mich irgendeiner Gruppe oder Crew anschließen zu müssen. Booking-Agenturen machen Sinn, wenn man darauf aus ist mit dem Auflegen sein Geld zu verdienen. Ansonsten weiß ich nicht so recht warum da etwas in Klammern stehen muss, sofern man nicht selbst auf Labels Sachen veröffentlicht. Ich bin keine Feministin und halte nicht viel von DJane Nights, auch wenn ich manchmal dafür gebucht werde. Aber was will man denn mit so einer Veranstaltung sagen? Ich möchte nicht gebucht werden, weil ich eine Frau bin, sondern für die Sets, die ich spiele. Ich finde es schade, dass man immer noch darüber reden muss. Musik sollte verbinden und kein Anlass zur Gruppenbildung sein.«

(via shape deviation)

Projektion 024: Pittsburgh Track Authority

Pittsburgh Track Authority - Projektion 24Der letzte Projektion Podcast von Pittsburgh Track Authority ist mein Soundtrack zum Montag. Hinter Pittsburgh Track Authority stehen übrigens Thomas Cox, Adam Ratana and Preslav Lefterov, die hier ein mindestens genau so gutes Liveset abliefern wie ihre Platten auf Further und Uzuri. Wobei das mal mit Acidgeschwurbel, mal mit vollen Housestabs vielleicht etwas mehr Uzuri als Further geworden ist. Ein toller Mix, der mich ganz ohne über-flüssiges Gequatsche heute gut in Schwung gebracht hat!

 

Dream 2 Science (Rush Hour)

dream 2 scienceMit der Dream 2 Science LP hat Rush Hour einen weiteres, extra deepes NY-Masterpiece von 1990 ausgegraben. Nachdem mir gestern schon berichtet wurde, dass die Platte heute in Berlin ankommen wird und dass ich die unbedingt mitnehmen sollte, hab ich mir vorhin Dream 2 Science erstmal bei Rush Hour angehört. Wie vom Blitz getroffen bin ich dann extra noch mal dafür los! Dream 2 Science spielt nämlich tatsächlich in der selben Liga wie die besten Tracks von Bobby Konders, Larry Heard & Co.YAY!

Psychedelic Artwork: Monday Edition Podcast

psychedelic artwork monday edition podcastFür den neuen Monday Edition Podcast haben sich nach langer Zeit wieder Zwei zusammen getan, die schon in den Neunzigern so manche Nacht gemeinsam im Chillout verbracht haben. Unter Psychedelic Artwork ist dabei ein drei Stunden langer, wunderbarer Mix entstanden, über den ich mich riesig freue. Komm mit in den Chillout Floor! Der Floor, der damals ein essentieller Bestandteil unserer Partys war und den man inzwischen höchstens noch von der Fusion kennt. Lass die Seele baumeln, leg deine Wahrnehmungsbrille zur Seite. Wir hatten mit diesem Podcast schon ein paar fabelhafte Stunden und ich hoffe, dass er euch ebenso verzaubern kann, euch Energie spendet und euch inspiriert. Für mich schon jetzt ein Klassiker. Danke dafür!

Daphni: Ne Noya / Yes I Know / Jiao (JIAOLONG 01)

daphni jiaolong 001Daphni, Jiaolong?! Sind das die Tracks von dem Caribou-Typen, wo der afrikanische Musik und so gesampelt hat? Ja, genau und die sind ziemlich gut! Daphni ist Dan Snaith und auf der A-Seite ist eine an 70er Psychdelic erinnernde hammer House-Version von Cos-Ber-Zam. B1 Yes I Know ist ein Sägezahn-Edit einer Hippierock Nummer, das richtig eingesetzt einen Dancefloor auch völlig auseinander nehmen kann.

Und jetzt, wo schon alle völlig Wahnsinnig geworden sind, kommt auf B2 Jiao noch der Schlangenbeschwörer mit einem absolut deepen, rauen, dreckigen Bumm-Tschakk Clubbrett. Woah!

Baaz: Judy´s Bass (Slices Of Life 3)

baaz judys bass slices of life 3Slices Of Life ist das jüngste Label aus dem Hause ~Scape / Pole / Preisinger. Nach der SOL1 von Pole in Hellblau, den Huckaby Killer-Remixes auf SOL2 in Dunkel-Bordeaux gibt es seit der letzten März-Woche nun Baaz in schickem grün. Baaz hat ja schon auf Daniel Bell’s Elevate Label veröffentlicht und vielleicht kommt von daher auch Judy’s Bass – der tolle House-Schieber der A-Seite.

Da ist kein wirklicher Hit drauf und doch sind diese Tracks so zeitlos, das man sie irgendwie immer spielen kann. Solche Tracks gab es schon immer, wird es immer geben und jedes Mal wird wieder einer ankommen und fragen, was da gerade läuft. B1 Jeally ist mein momentaner Favorit.

Sensate Focus: Sensate Focus 10

sensate focus 10Bei Boomkat gibt es auch schon ein Review zur Sensate Focus 10. Da steht, dass es im Vorfeld nicht viel Informationen darüber gab. Nur im Wire-Interview hieß es, dass es sich „vielleicht“ um Mark Fell von SND handeln könnte. Man ist sich sicher, dass natürlich Mark Fell hinter Sensate Focus steckt. Die Beats sind versetzt, haben sich vom 4/4 Raster gelöst und geben den klassischen House-Chords einen anderen Drive. Dabei ist Sensate Focus großartig hypnotisch und rockt auch ganz ohne 4/4 Vorschlaghammer! Mark Fell macht übrigens auch sonst sehr schöne Sachen…

Perfekte Platte!!!