Wo ich schon mal wieder bei den Classics bin: Wer ist der berühmteste aller frühen Chicago DJ’s? Richtig, Ron Hardy! Seit über 10 Jahren hat deephousepage.com ein schönes Mix Archiv für Ron Hardy und dort habe ich auch diesen Mix gefunden, als ich so 2004/2005 verstärkt Chicago House- und somit auch Italo Disco Forschung betrieben habe. Dieses Ron Hardy Set aus der Music Box ist vom 19. Juni 1984. Es ist also die Zeit, kurz bevor sich Chicago House entwickeln sollte. Auf der B-Seite mixt hier Ron Hardy auch „On and On“ von Jesse Saunders – der Track, der da gerade ein paar Monate alt ist und weithin als erster Housetrack überhaupt in die Geschichte eingehen wird. Auch sonst kann mich dieser Mix immer wieder begeistern. Es ist ein richtiger Sommermix, der mir schon so manchen Moment tief ins Gedächtnis eingeprägt hat. Also schon mal vormerken, der nächste Sommer kommt bestimmt. Richtig perfekt ist es übrigens, dazu mit offenen Fenstern, Strand Outfit und „Feel The Drive“ die Küstenstraße entlang zu cruisen. Links das Meer, der wohl temperierte Fahrtwind – ach ja! I don’t believe in magic, I believe, I believe in love ever lasting…
Tracklist (via Gridface)
Ron Hardy – Live at the Music Box, 6/19/1984 (A)
- Lady B: To The Beat Y’all
- Alessandro Novaga: Faces Drums 3
- Noise Abroad: Vent That Spleen
- Prince: When Doves Cry
- Jamie Principle: Waiting on My Angel
- Frankie Goes to Hollywood: Relax (Sex Mix)
- Doctor’s Cat: Feel the Drive (Trans Europe Mix)
- Jackmaster Dick’s Revenge: Sensuous Women Goes Disco
- MFSB: Love Is the Message
- Roy Ayers Ubiquity: Running Away
- Tullio De Piscopo: Stop Bajon
- Jocelyn Brown: Somebody Else’s Guy (Remix break)
- Womack and Womack: Baby I’m Scared of You
Ron Hardy – Live at the Music Box, 6/19/1984 (B)
- Womack and Womack: Baby I’m Scared of You
- South Shore Commission: Free Man
- Dinosaur L: Go Bang! #5
- The Originals: Down To Love Town (edit)
- First Choice: Let No Man Put Asunder (edit of Disco Madness remix)*
- Jesse Saunders: On and On (5A)
- Hugh Masekela: Don’t Go Lose It Baby
- Double Exposure: My Love Is Free
- Craig Loftis: Yes It’s Right
- Klein & M.B.O.: The MBO Theme
- John Rocca: I Want It To Be Real (Instrumental)
- Fresh Band: Come Back Lover (Dub Mix)
Es gibt einen wirklich super schönen Mix von The Analogue Cops bei Diamonds and Pearls! Hier ist mir dann auch plötzlich erschrocken aufgefallen, dass ich ja überhaupt noch nicht diese Italo Johnson 02 vorgestellt habe. Was für ein Versäumnis und das, obwohl ich diese Platte schon ne ganze Weile in der Kiste mit mir herum trage. Den Favoriten B1 könnt ihr hier jedenfalls gleich mal anhören (22:20) und auch sonst gibt’s bei The Analogue Cops noch richtig viel zu entdecken. Ich bin Fan!
Es gibt eine neue Perlon von Portable unter der Überschrift This Life Of Illusion. Die A-Seite „Life Magically Is“ kommt mit ner tiefer gelegten Techno-Predigt mit vielleicht sogar nützlichen Hinweisen zur Lenbensgestaltung, die mich prompt an alte Green Velvet Hits erinnert. Aber warum höre ich nochmal Techno? Ach ja, auch weil ich da nicht ständig zugelabert werde und das ist mir im Moment aus verschiedenen Gründen wieder mal besonders wichtig. Deshalb drehe ich die Platte ganz schnell um, denn hier ist „Find Me“ und das ist der wirkliche Hit! Obwohl ich eigentlich schon längst beschlossen habe, nicht länger auf Irgendwas oder Irgendjemanden zu warten, passiert es ja doch immer wieder. Das fühlt sich dann meistens genauso an, wie es Portable hier so großartig in Musik transportiert hat – in dieser ganz eigenen Portable-Melancholie chicagoresk ergreifend und aufbauend zugleich. Superb!
Die Inner Love EP von Trinidadian Deep ist soeben auf Future Vision Records erschienen, einem Sublabel von Prescription, welches seit seinem ersten Release Prescription 000 mit Romanthonys „The Wanderer“ aus dem Jahr 1994 für ganz ausgezeichnete Deep House Veröffentlichungen steht und dabei auch kaum Ausnahmen verzeichnen musste. Ich vermute, dass Trinidadian Deep ein Label für unterschiedliche Deep House Produzenten ist, die der Labelbetreiber Ron Trent für jeweils einzelne Tracks um sich versammelt. Hier ist es neben Ron Trent selbst noch Bradford James auf A1 mit Tree Of Life – einem ganz wunderbaren Vocaltrack mit direkten Wurzeln zu diesen ganz großen HipHop Tracks und Jay Tripwire auf B1 mit Mind Channel. Alle Tracks werden von Afro-Percussions getragen und besitzen diese Synths, die den Raum derart in Schwerelosigkeit versetzen können, wie ich es auch nur von einigen Ron Trent Tracks kenne. Bitte einmal ganz tief fallen lassen: All Killer – No Filler!
Weil ich gerade wieder bei klassischen US-Platten bin: 1988 gab es mal eine Hand voll Test-Pressungen unter dem Namen Sterling Void – Serve It Up auf dem DJ International Sublabel Underground. Aus welchen Gründen auch immer hat es der Track dann aber nicht zu einer ordentlichen Veröffentlichung geschafft. Das war bis jetzt also so eine Platte, die es eigentlich gar nicht gab. Doch Serge von Clone Records hat sich ein Herz gefasst, die Rechte für diesen Track erworben und den endlich mit einem aktuellen Mastering und einem etwas Club-tauglicherem Edit auf der Flip als Clone Classic Cuts 19 veröffentlicht. Die Stimmung des Tracks erinnert mich schnell an Releases von Terrace Anfang der 90er und ich liebe so was! Wie Clone schon selbst sagt, ist Sterling Void – Serve It Up bestimmt nichts für jeden – für meine Plattenkiste passts!
Die neue Terrance McDonald – Spaced Out auf dem Aroy Dee Label M>O>S MOS DEEP 003 ist auch so ein richtiger Knüller! Das ist zwar ein Repress und das Original hat Terrance McDonald bereits 1991 im zarten Alter von 16 Jahren auf Saber veröffentlicht – da weiß man gleich, woher der Wind weht. Es geht mir dabei auch nur um den A2 Track Back From Canada. Also das ist genau so ein House Track, wie ich ihn mir idealerweise vorstelle. Ein paar klassische, nach 80’s klingende Synths sind so durchaus immer noch total geil, ein bisschen Soundstream-Arrangement und dann noch diese Snare im Off… die wird selbst die Anhänger der im Moment so angesagten Technovolksmusik überzeugen. Sonst sind’s nur ein bisschen nervende Chicago Tracks aber genau dieser eine Track und alle sind glücklich, versprochen. Lieblingsplatte!
Dieser Tage kann man Keith Worthys Qualitäts-Detroit-House-Label Aesthetic Audio zum zehnten Release gratulieren. Wo ich letztens noch gegrübelt habe, wer denn in Chicago in Sachen House / Techno noch am Start ist, leuchtet dort auf einmal Steven Tang wieder ganz hell auf dem Radar. Es sind klassisch anmutende Tracks, ganz nach der Rezeptur von Ron Trents Evergreen Altered States mit einem Chicago-Groove und Sphären, die sich auch mal locker bis nach Detroit und zurück ausdehnen. So macht es für mich auch völlig Sinn, dass hier mit Steven Tang – The Verged Sessions Chicago in Detroit veröffentlicht.