SCB – Hard Boild VIP (SCB002)

scb 002 hard boiled vipInzwischen hab ich es ja schon mehrmals erwähnt: Paul Rose, ob als Scuba oder unter seinem Techno-Alias SCB, gehört in diesem Jahr zu meinen absoluten Lieblingen. Sein Sound trifft es meistens genau richtig zwischen Dubstep und Techno, die Tracks sind großartig produziert und seine DJ-Sets finde ich Weltklasse. Die SCB 002 macht dabei auch keine Ausnahme, obwohl mir dieser Looptechnotrack 28_5 auf der B-Seite schon fast ein bisschen zu clean geraten ist. Herausragend ist hier der Titeltrack Hard Boild VIP. Die Bassline ist rund, die Snyths erschaffen eine warme Atmosphäre und in der Hälfte des Tracks kickt das dann plötzlich noch mal so richtig. Da geht ein Ruck durch jeden Dancefloor – für alle, die sich auch zwischen Dub- und Detroittechno zu Hause fühlen.

The Analogue Cops meet DNP Vol. 1

the analogue cops meets dnp vol 1Es gibt einen wirklich super schönen Mix von The Analogue Cops bei Diamonds and Pearls! Hier ist mir  dann auch plötzlich erschrocken aufgefallen, dass ich ja überhaupt noch nicht diese Italo Johnson 02 vorgestellt habe. Was für ein Versäumnis und das, obwohl ich diese Platte schon ne ganze Weile in der Kiste mit mir herum trage. Den Favoriten B1 könnt ihr hier jedenfalls gleich mal anhören (22:20) und auch sonst gibt’s bei The Analogue Cops noch richtig viel zu entdecken. Ich bin Fan!

Tracklist

CRC vd Myon – Mass Defect E.P. – Heliocentric – HEM-3
Arne Weinberg – Paralayzed Tribes (Kirk Degiorgio RMX) – Adepth Audio – adepth 03
Quincy – My First Mistake – Detronome – Detro – Detro Zero One
Third Side – Goddess of the night – Restoration – RST10
Dario Damerini – Portofino – Enterbt Rec. – ER03
ItaloJohnson – B1 – Italojohnson – ITJ02
The Analogue Cops – Squeeze – Sabotage – SBT-001
Aux88 pres. Black Tokyo – Puzzlebox – PBX-16
Marieu – Dark Theory – Restoration Records – RST-004
Black Extraterrestrial – Treat me like a man – City Boy – CBR24
Joe Babylon – Rise (Rick Wade`s angry heat) – Roundabout Sounds – RS001
Iron Curtis – Stranded – Sudden Drop – SD002
Lucretio – Still me – Restoration Records – RST008
Tobias – Clapper – Diamonds and Pearls – DNP11
Rob Belleville – Tectonic Movements – adepth audio – adepth01
Black Tokyo – Dragon Fly – Puzzlebox – PBX-15
passEnger – Placid Haze – Tabernacle – Taber01

Theo Parrish: The Twin Cities EP (Harmonie Park 007)

theo parrish twin cities harmonie park 007Bei Hardwax gibt’s übrigens gerade die The Twin Cities EP von Theo Parrish auf Harmonie Park 007 noch mal als Repress. Das ist wirklich eine absolute Hammer-Theo-Parrish-Platte. Geht’s hier um Chicago und Detroit oder meint er die Twin Cities Minneapolis und St. Paul, die weiter nordöstlich liegen? Egal, denn eigentlich geht’s hier um einen ultrafetten Parrish-Schieber mit funky Piano Loops und um Dance Sing auf der Flip – einen Track, der mich mindestens ebenso begeistern kann. Wer hier also auf diesen super deepen Detroit-House steht und diese EP noch nicht hat sollte sich das unbedingt mal anhören. Die Platte zählt nämlich doppelt!

Christopher Rau: Asper Clouds (Smallville LP 03)

christopher rau asper clouds smallville lp 03Meine Damen und Herren, bitte mal kurz herhören. Wir präsentieren Ihnen nun ein neues Album aus dem Hause Smallville in Hamburg, das gerne noch zu den heißen Anwärtern für die Toplisten unter dem Titel „Album des Jahres“ gezählt werden darf: Christopher Rau mit seinem Album-Debüt Asper Clouds. Jetzt wo die Zeitumstellung wieder die dunkle Jahreszeit einläutet und die Umfrage-Bögen unters Volk gebracht werden, kann man so eine Einleitung schon mal bringen, oder? Denn glücklicher werden jene sein, die sich durch den eiskalten November-Regen nach Hause kämpfen und dann Asper Clouds in ihrer Musikauswahl finden. Es sind durch und durch ganz warme Tracks, die einem von ganz alleine ein Lächeln aufs Gesicht zaubern – die richtige Medizin zur richtigen Zeit. Danke schön!

Madteo: Workshop 117

madteo workshop 117Neues von Workshop auf 7 Inch und unabhängig von der Musik eins vorweg: Ich finde das 7″ Format eigentlich scheiße. Eben musste ich schon mein gepflegtes Neuheiten-Stapelchaos durchsuchen und diese kleine Platte habe ich schlichtweg jedes Mal übersehen bis sie plötzlich – klatsch – hüllenlos auf dem Fußboden lag. Na super, das geht ja schon mal gut los. Dazu sind diese 7 Inches immer deutlich leiser als ihre größeren Schwestern. Das macht es den 7″ Tracks heute ziemlich schwer, sich im Club zwischen den megakomprimierten Geschossen der Laptops und CDs sowie den 12″ Maxi-Singles noch ein, ihnen zustehendes Gehör zu verschaffen. Von der nötigen Extrabehandlung in der Plattenkiste mal ganz abgesehen. Dabei sind diese zwei unbenannten Tracks von Matteo Ruzzon aka Madteo so richtig schön schräg psycho und funky, so dass ich denen wirklich eine extra tiefe Rille über 12″ gegönnt hätte. Limited 7″ Sammler Edition my ass. What about music?

[…ich setze die Nadel zum 5. Mal in Folge auf den Anfang.]

Na gut. Wenn ich noch mal genauer drüber nachdenke, dann macht das hier alles auch wieder Sinn. Plötzlich ist mir voll bewusst, warum ich mir den Luxus und das Drama leiste und Schallplatten auflege. Nämlich deshalb, weil das Medium durchaus eine wichtige Rolle spielt und vielleicht machen diese Tracks auf 7 Inch gerade den feinen Unterschied. Wer hier jetzt Kognitive Dissonanz vermutet – bitteschön. Aber bitte dann dieses Phänomen auch mal selbst reflektieren. Mit der Workshop wird das jedenfalls ein Spaß im Irrenhaus.

Shake: Trackin (Fit Sounds 03)

shake trackin fit sounds 003Das dritte Review für heute und ich bin noch nicht durch. Der Platten-Herbst ist in seiner goldenen Phase und eine weitere sehr erfreuliche Überraschung ist die neue Platte vom Detroit-Großmeister Shake. Trackin ist dabei weder auf Frictional auf noch Rush Hour erschienen sondern auf Fit Sounds, einem neuen Label mit mir bis jetzt unbekannten Urhebern. Dort haben bereits Jamal Moss als Iamwhatiam und Marcellus Pittman jeweils eine 12″ veröffentlicht. Jetzt also auch Shake – wo das wohl noch hinführt, wenn die so weiter machen? Tracks von Antony Shake Shakier sind ja immer so eine Sache. So mancher Shake zugewandte House-DJ hat schon panisch am Pitcher geschoben wenn sich plötzlich wieder heraus stellt, dass dieser verdammt geniale Track wieder mal viel zu schnell läuft. Shake ist eben nichts, um hinterm DJ-Pult auf Nummer Sicher ne ruhige Kugel zu schieben. Dafür wird Mut mit einem spontan unkontrolliert driftenden Dancefloor belohnt und nach meiner Erfahrung hat sich letztendlich ein bisschen Nervenkitzel beim Mixen noch immer ausgezahlt. Trackin ist im Vergleich mit anderen Shake-Tracks schon so was wie das Einsteiger-Modell. Wer vielleicht die neue Soundstream erst mal leicht enttäuscht zur Seite gestellt hat, der wird mit Trackin mehr als getröstet. A2 Drummer Downstairs ist dann wieder was, um die Bombe zu zünden und dann kommt ja noch mein momentaner Liebling auf der Flip. Fazit: All Killer, no Filler – the Shake funk is back. Chapeau!

Morning Factory: New Memories (Yore 27)

morning factory new dimensions yore27Yore Records hat die neue New Memories EP von Morning Factory in die Läden gebracht. Moment mal – Morning Factory? Das war doch damals dieser Killertrack von Chez N Trent und 16 Jahre später sind es die Holländer Pierre van der Leeuw und Jozef Lemmens, die dieses Jahr unter dem selben Namen schon vier beachtenswerte Platten auf Yore und 20:20 Visions veröffentlicht haben. Ich wette den beiden ist diese Analogie mehr als bewusst. Sie produzieren wunderbare House Tracks und fangen dabei genau den Vibe ein, den man durchaus mit den Produktionen von Ron Trent und Chez Damier assoziieren kann. Es ist House, es ist Deep. Maiden Voyage – der erste Track dieser New Memories EP – hat mich nun auf Anhieb und endgültig überzeugt. Die 303 blubbert sanft, die Synth-Flächen fliegen und schon liegt genau diese Stimmung in der Luft, die einem morgens Gänsehaut-Schauer über den Hinterkopf jagt. Seite B kann auch richtig was. Tipp!