Nuel: Trance Mutation (Further Records 38 LP)

nuel trance mutation further records 38 lpMeine Platte der Woche ist das neue Album von Nuel, dass soeben unter dem Namen Trance Mutation als Further Records 38 LP in Amerika erschienen ist. Further Records ist eines meiner Lieblingslabel in diesem Jahr. Das zwischen Washington und Seattle beheimatete Label hab ich seit dem Donato Dozzy Album K von 2010 ständig im Auge und auch in diesem Jahr haben dort schon ein paar wirklich tolle Releases das Licht der Welt erblickt. So verschieden die auch sind – bei Further Records hört man Musik aus einer weiter gefassten Perspektive…

Nun setzt Donato Dozzy’s Produktionspartner Nuel mit seinem Album Trance Mutation Further Records 2011 die Krone auf. Während sich Nuel auf Aquaplano  noch eher mit einer Mischung aus Ambient und Techno in Trance versetzte, schaltet er nun bei Trance Mutation die Drummaschine für die fette Techno-Bassdrum ganz aus und holt stattdessen die alte abgefahrene Trommel und die Gitarre aus dem Schrank.

Jedes Mal, wenn ich mir das in dieser Woche immer und immer wieder angehört habe, dann war ich zurück im Sommer. Vielleicht an einem Donnerstag Abend beim Sonnenuntergang, der Abend bevor die Leute kommen. Oder auch in diesen Momenten mit ein paar tollen Menschen nach der Party, in denen einfach alles gut ist. Die Blicke in die ferne schweifen, unsere treue Begleiterin, die 4/4 Bassdrum, sich ausnahmsweise mal schlafen gelegt hat und wir wissen, dass es hier nicht nur um Techno geht.

Und das schöne bei Further Records ist, dass du dir das Album auch gleich komplett online anhören kannst und dir dann die Entscheidung offen steht, ob du dir noch schnell eine der bestimmt bald wieder völlig ausverkauften LPs bestellst.

Dave Siska: Sonic Sunset – Final FM Broadcast 2006

dave siska sonic sunset final live broadcastLetzten ist mir die externe Festplatte abgeschmiert und damit mein gesamtes Mix-Archiv. So unschön der Umstand war, so positive Nebenwirkungen hat sowas auch. Zum Beispiel musste ich mir mal Gedanken machen, was denn da jetzt alles fehlt und was mir davon wirklich noch wichtig ist. Sonsic Sunset – The Final Live FM Broadcast von Dave Siska stand dabei ziemlich schnell ganz oben auf dem Zettel!

Sonic Sunset war vor allem die Radio Sendung von Dave Siska und Matt MacQueen auf 89.3 FM WNUR Chicago, die am 15. September 2006 zum letzten mal live auf Sendung ging. An diesem Abend ist als Part 2 auch dieser Mix von Dave Siska entstanden. Ich habe ihn bis jetzt schon unglaublich oft gehört und er nutzt sich einfach nicht ab. Die Trackauswahl für sich ist schon toll. Doch das wirklich Besondere an diesem Mix ist die Stimmung die er transportiert – zwischen Melancholie, Liebe und ganz großem Glück. Dieser Mix atmet und ich habe jedes Mal von Neuem das Gefühl, ganz nah bei Dave Siska zu sein. Gänsehaut pur – ALL TIME FAVORITE!

PS: Zum Glück ist dieser Mix immer noch online und auf sonicsunset.com gibts auch ganz aktuelle Mixes.

Sonic Sunset: Final live FM broadcast – a retrospective (Part2)

Tracklist:

Kraftwerk – Computer Love – Computer World (WB) 1981
New Order – Everything’s Gone Green (Factory) 1981
Alden Tyrell – Love Explosion [Vox] (Viewlexx) 1999
Fingers Inc – Distant Planet (Trax) 1987
Remote_ – Public Service – Uninstall EP (Meanwhile) 2006
Adonis – No Way Back [Vocal] (Trax) 1986
Unit 4 – Body Dub [Freak Electrique Acid Dub remix] – Remixes EP (Clone) 2004
Aroy Dee – The Planets (M>O>S) 2003
3MB featuring Juan Atkins – Die Kosmichen Kuriere – Global Technological Innovations Vol 1 (New Electronica) 1993
Rhythim Is Rhythim – Strings of Life [Unreleased mix] – RetroTechno: Detroit Definitive (Network UK) 1991
Alex Cortex – Laconic LP (Source) 2000
Bandulu – Pacekeeper – Guidance (Infonet) 1993
Reload – Peschi – Theory of Evolution (Warp) 1995
Jeff Mills – Perfecture – Metropolis (Axis) 2000
CiM – By A River – Reference (De:Focus) 2000
Future Beat Alliance – Void – Disconnected (Delsin) 2001
Rene Lowe & Paul St. Hilaire – Faith [Vox] (False Tuned) 2003
Modus Vivendi – Modus Vivendi [Fade In Mix] (FNAC) 1993
David Siska – Reconcile – Null Du Jour (Reverie) 2006
7th Plain – Pearl – TEEX 3 (Volume) 1994

Mike Huckaby: Bassline 87 (Sushitech 10″)

mike huckaby bassline 87 sushitechAchtung aufgepasst! Momentan sind bestimmt noch die letzten Exemplare der wieder mal sehr streng limitierten Sushitech 10″ von Mike Huckaby mit dem Titel Bassline 87 irgendwo unterwegs und ich hoffe, dieser Artikel kommt nicht zu spät. Ihr erinnert euch bestimmt noch an die letzte Split-10″ mit Delano Smith und Norm Talley. So wie es aussieht, ist der Run nach der aktuellen Bassline 87 nicht weniger ungebremst. Völlig zu Recht: Killer House Tunes! Die Bassline 87 ist echt derbe und so manche Euphorie ist garantiert. Wäre das nicht schon genug für den Dancefloor setzt B – Muzik For The Dancefloor noch einen drauf. Wow!

Luke Hess: Dubout 3.13 (FXHE Records)

luke hess dubout 313 fxhe recordsWer beim Plattenhören das dritte Release von Luke Hess auf dem Omar-S Label FXHE Records doch erst mal wieder zurück gestellt hat, der soll vielleicht doch noch mal in die Dubout 3.13 reinhören. Beginnen wir mit der B-Seite. Luke Hess ist uns vor allem als Dub-Techno Produzent bekannt und dem wird B1 Leads to Life auch vollkommen gerecht. Keine Ahnung wie es euch geht – bei mir gab es schon mal Zeiten, in denen sich mit einem warmem Dub-Reverb mein Herz schon deutlich einfacher erobern lies. Heute hab ich weitgehend genug davon. Trotzdem mag ich den Track, weil er nicht gar so sehr in Watte gehüllt ist und wenigstens im Beat ein paar Ecken und Kannten besitzt.

Nach dem Floorfiller-Tool Unity Excerpt auf B2 kommen wir nun zur A-Seite. Als beim Vorhören die beschwingte Hookline bei Narrow Road einsetzte, klingelte es bei mir sofort. Da gab’s doch 1996 diesen Surgeon-Gassenhauer auf der Downwards 06, der schon damals in eine ganz ähnliche Kerbe schlug. Trotzdem kann ich hier aus eigener Mix-Erfahrung diesem Track schon mal jedem wärmstens an Herz legen. Variation durch Omar-S Co-Produktion ist ja sowieso immer gut und Narrow Road wird so bestimmt wieder alle mitnehmen. Tipp!

The Alchemists of Sound: BBC Radiophonic Workshop

delia derbyshire bbc radiophonic workshopDas ist heute der 500ste Monday Edition Artikel! Nach einiger Überlegung habe ich für dieses kleine Jubiläum die BBC-Doku The Alchemists of Sound von 2003 ausgesucht. Hier geht es um den BBC Radiophonic Workshop. Zwischen 1958 und 1998 kümmerte man sich hier im legendären Room 13 der Maida Vale Studios in London um neue Musik und Effekte für die BBC.

Der BBC Radiophonic Workshop ist für uns vor allem wegen Delia Derbyshire auch heute noch interessant. Sie war es, die dort das Bandmaschinen Beat-Matching perfektionierte und dort mit ihren Kollegen aus Tape-Loops und einem Ring-Modulator wirklich innovative Musik erschuf.

Es ist nicht nur der berühmte Titel Track für Dr. Who, der noch 40 Jahre später nichts von seiner Magie verloren hat. Im Fundus von Delia Derbyshire finden sich z.B. auch großartige Ambient-Soundkollagen und sogar Tracks, die noch heute als lupenreine Minimal-Dancetracks durchgehen.