Dwig – Fettwanzenblues (Giegling 02)

Dwig - FettwanzenbluesDiese Platte verfolgt mich. Beziehungsweise sie verfolgte mich, denn als sich gestern kurz nach 1 Uhr alle zu diesem rollenden Piano in den Armen lagen, da kriegte mich der Fettwanzenblues dann doch noch – aber wie. Ich konnte nicht anders und musste heute zuschlagen, und jetzt möchte eigentlich die nächsten drei Tage erstmal nichts anderes mehr hören. Die Rede ist vom zweiten Giegling-Release, ein (noch?) kleines Labelprojekt aus Weimar, welches schon mit seiner ersten Veröffentlichung von Kettenkarussell mächtig punkten konnte. Nun also Dwig („Die Wiese im Garten“) mit seiner ersten Vinyl-Veröffentlichung und drei Tracks zwischem plockerndem Minimalhouse und entspanntem Instrumental-HipHop, die einen nur ahnen lassen, wieviel Potential da noch in Weimar schlummern muss. Ganz schön schwelgend, wie sich da auf der A-Seite dieses wunderschöne Klavier durch das minimale Soundgerüst loopt und dabei trotzdem jeden Dancefloor ein Stückchen enger zusammenrücken lassen sollte. Ähnlich fett, wenn auch mit ein bisschen weniger Blues, kommen die beiden Tracks auf der B-Seite daher und runden somit das wahnsinnig gute zweite Giegling-Release ab. Die ersten 300 gibt es übrigens im recycelten und selbstgebastelten Cover.

Hauntologists – EP 2

hauntologists ep2Eine Platte, die mir schon vor 2 Wochen in der Einkaufstüte nicht fehlen durfte, möchte ich Euch auf keinen Fall vorenthalten: Hauntologists EP 2. Ich hab mich ja schon über die erste Ausgabe sehr gefreut. Damals wie heute finden sich auf dem grafisch sowie akustisch übersichtlich gehaltenen Release vier Rhythm Tracks, die dafür umso tiefer unter die Haut gehen. Ein Hauch von Jacktrax umweht die Groovebox, die Acid-Bassline pumpt ihren warmen liebevollen Groove und die dezenten Synths versetzen alles in einen mystisch verzauberten Zustand. Es ist wie ein perfekter minimaler Chicagotrip in einer Stimmung, wie man sie manchmal auch bei Baby Ford finden könnte. Hauntologists sind klassisch und zugleich so rund, dass es für 2009 gerade richtig ist. Recorded in Berlin und Düsseldorf – wie ich inzwischen bei Discogs gelernt habe von Jay Ahern & Stephan Schneider. Echt klasse!

STL – The Unseen Voyage (Something Vinyl Series 09)

stl unseen voyageIn dieser Woche gibt’s die neue STL – The Unseen Voyage. Jetzt wieder auf seinem Label Something. Ich hatte heute morgen kurz reingehört und dann dafür doch gerne und ohne Mühe einen kleinen Umweg übers Paul-Lincke-Ufer gemacht. Jetzt läuft hier A1 Space Warroirs – erreichte Silent State (mal abgesehen von der Popularität) schon fast eine neue Dimension, so ist Space Warriors noch viel mehr Dancefloorkiller. Mit einem zackigen Beat starten die Warriors ihre Science Fiction Maschinen, getragen von einer funky 70s Bassline bis sie bald die kosmischen Sirenen erreichen, die dann zur Freude aller so wunderschön singen. Was für ein Hammertrack und mit dem schicke ich dieses Jahr noch jeden auf den 12 Minuten-Film – versprochen! Auf der B-Seite zeigt sich dann Stefan Laubner wieder von seiner super deepen Seite. Aber ich muss jetzt erst noch einmal Space Warriors hören…

Florence & Wladimir M. – The Vineyard & Evil Remixes (EevoLute / EevoNext)

Florence & Wladimir M. - The Vineyard & Evil Remixes (EevoLute / EevoNext)Damals – 1991 – sind alle, die es irgendwie geschafft hatten die Eevolute 01 zu ergattern, mit Florence – The Vineyard und den verträumten Vocals von Rodine davon geflogen. Stefan Robbers aka Terrace und Mitglied der Acid Junkies war ein echter Klassiker gelungen, welcher dann auch auf Carl Craigs Planet E released wurde. Letztes Jahr gab’s ein Re-issue der Orginaltracks auf Eevolute No. 01 und 02 und diesen Monat sind ganz frisch ein paar Remixes (vorerst nur als mp3) dazu erschienen. Am Werk waren unter anderen Arne Weinberg, The Moderator, Convextion, Duplex, Dave Tarrida, Justin Berkovi und Peter „Baby“ Ford. Check the Website!!!

Kassem Mosse: Workshop 08

kassem mosse workshop 08Nummer 8 der Workshop Reihe und bisher habe ich noch kein Release ausgelassen. Die  kriegen mich immer: dieses Mal mit 3 neuen Tracks von Kassem Mosse. Die A-Seite besteht aus einem langen, deepen Synthie Loop der anfangs so präsent ist, dass die Rhythmuselemente wie Hologramme vorbeiziehen. Als dieser Loop auf einmal auf einer Rauschfläche entschwindet ertappe ich mich, wie ich dieser doch recht simplen Tonfolge nachhänge und langsam vor mich hin groove. B1 spiele ich auf 45 und es entpuppt sich ein toller Technotrack, der diese Woche alle Releases von Sandwell District über Dettmann bis Ben Klock abhängt. B2 ist dann noch eine gelungene Bereicherung für die Kategorie „Letzte Platte“ oder ganz einfach ein wirklich schöner Track zum Dahinträumen.

Resident Advisor Podcast: RA.153 Intrusion

ra153-intrusionDiese Woche gibt’s auf Resident Advisor einen neuen Mix von Intrusion aka Soultek oder auch Stephen Hitchell. Hitchell ist einer der fleißigsten  Akteure im letzten Dub Techno Hype und zusammen mit Rod Modell war er verantwortlich für diese stets streng limitierten Echospace-Releases, die anfangs in Dub Techno-Kreisen noch schwer gefeiert wurden, sich aber schon bald erste Anzeichen des Überdrusses bemerkbar machten. Bald war es nur noch die Wiederholung der Wiederholung und Marketing. Obwohl es inzwischen um Dub Techno, Echochord und Co sehr viel stiller geworden ist, zeigt doch dieser Mix, dass Dub und Techno immer wieder funktioniert und sich eventuell schneller vom Hype erholt, als ich das noch vor ein paar Monaten gedacht hätte. Und die Rhythm & Sound, Maurizio, Moritz von Oswald und Convextion Tracks sind ganz einfach Killer Tunes!

Tracklist

Linkwood Family – Miles Away (Intrusion Sunrise Dub) – Firecracker
Tony Allen – Ole (A Remix By Moritz Von Oswald) – Honest Jon’s
Rhythm & Sound – Mango Drive – Rhythm & Sound / Wackies
Loops & Samples from Deepchord – Electro Magnetic Dowsing – Step 2 – S Y N T H
Intrusion – Tswana Dub – Echospace
Rhythm & Sound – See Mi Yah (Basic Reshape) – Burial Mix
Rhythm & Sound w/Paul St. Hilaire – Free For All – Burial Mix
Echospace – Empyrean – Modern Love
Maurizio – M5 – Maurizio
Rhythm & Sound w/Cornell Campbell – King In My Empire – Burial Mix
Maurizio – M5 – Maurizio
Luke Hess – Reel Life (cv313’s Dimensional Space Mix) – Echocord
cv313 – Space – Echospace
Deepchord – Vantage Isle (DC Mix I) – Echospace
Model 500 – Starlight (Echospace Unreleased Mix) – Echospace
cv313 – Starsailing (Intrusion Dub) – Echospace
Precession – Sandcastle (Mike Huckaby Remix) – Ferox
Atheus – Deploy – Styrax
Substance and Vainqueur – Libration – Scion Versions
XDB – Descap (Live Mix) – Metrolux / Wave Music
Son’s Of The Dragon – The Journey Of Qui Niu (SQX Mix) – Echospace
Convextion – Miranda – Matrix Detroit

Moritz von Oswald Trio: Vertical Ascent LP (Honest Jon’s)

trio-mainThe Moritz Von Oswald Trio have already made several live appearances, but this summer London’s Honest Jon’s label will release their first recorded effort, an album entitled Vertical Ascent.


The Trio (pictured above) is led by Von Oswald, easily one of the 20th century’s most important musicians – founder of Basic Channel, Rhythm & Sound, Main Street and Chain Reaction with Mark Ernestus, and producer of the seminal M-series as Maurizio, Von Oswald helped revolutionise techno as well as re-activating and re-interpreting dub for a new age. Not content with being a mercurially gifted producer, Von Oswald is also a renowned mastering engineer – and it’s in this capacity that he’s enjoyed a very fruitful relationship with the Honest Jon’s label over the years, offering his mastering and restoration expertise to HJ re-issues of reggae, dub and dancehall classics by the likes of White Mice and Selah Collins, as well as hi-life and afrobeat recordings by Tony Allen amongst others. One can scarcely underestimate the fresh life that he’s brought to the vintage tracks on compilations like Watch How The People Dancing and London Is The Place For Me.

The Moritz Von Oswald Trio finds the Berlin-based chap helming an electronic, improv-based group orbiting his own synth and sampler experiments. He’s joined by Max Loderbauer (formerly of Sun Electric and now one half of minimal techno iconoclasts NSI. with Tobias Freund) on analogue synthesizers and Sasu Ripatti (better known as Vladislav Delay and Luomo) on drums and percussion. Often all-star collaborations such as these don’t really work, but from what little we’ve heard of The Moritz Von Oswald Trio, there’s a chemistry between its personnel that results in a sound that’s subtle and refined, yes, but also organic and palpably impassioned.

What FACT has heard so far is excerpts of four tracks: ‚Pattern 1‘ is a low-slung but expedient progession of clipped drums and arcing, lyrical synths, while ‚Pattern 2‘ is more abstract – Lodebauer’s work volubly to the fore. ‚Pattern 3‘ is characterised by its faintly African-inspired percussion and deep blue keyboard licks and the juddering ‚Pattern 4‘ has an almost industrial burnish to it. It’s difficult music to describe, but there’s no doubting its brain-busting quality.

We’ll have more information about the album, including a full tracklisting, in a couple of weeks. In the meantime, hold tight…

via FACT Magazine