20 Jahre Planet E Communications @ Berghain

planet e communications berghainHeute Abend wird im Berghain der 20. Geburtstag von Planet E Communications gefeiert und bei dieser Gelegenheit fallen mir doch wieder ein paar Worte dazu ein. Planet E Communications – kurz Planet E – ist das Label von Carl Craig und kommt aus Detroit. Eigentlich habe ich nur in meinem ersten Technojahr mit 15 noch keine Ahnung von Planet E gehabt. Doch bald stand ich im Plattenladen und da war es – dieses Album „The Secret Tapes of Doctor Eich“, welches Carl Craig unter seinem Pseudonym Paperclip People veröffentlicht hat – mit all den Knallern von Throw, Climax, Steam, Oscillator, Clear and Present bis The Floor. Ich habe damals die superschlechte Open Pressung ergattert und dennoch hat dieses Album meinen eigenen Sound geprägt wie kaum ein anderes.

Doch die Geschichte begann schon 1991. Damals startete Carl Craig nach den Releases als BFC auf Transmat und dem Knaller No More Words auf Retroactive mit seinem Pseudonym 69 und dem Evergreen 4 Jazz Funk Classics sein Label Planet E Communications. Carl Craig hat mir mal verraten, dass der Labelname von einer Doku kommt, die er damals im TV gesehen hat. Es ging, so glaube ich, um die Kommunikation der Erde mit dem Weltall – oder war es die Kommunikation auf der Erde selbst?

1993/94 folgten die großartigen Reshapes für Basic Channel, 69 – Lite Music und Paperclip People erblickten das Licht der Welt mit dem E2E4 Remake. Für mich waren die Jahre mit Paperclip People die beste Zeit, die Carl Craig je hatte. Aber gut. Auch in den nächsten 10 Jahren hat mich Carl Craig und Planet E immer wieder geflasht. Ob mit Moodymann’s Dem Young Sconies, der Common Factor EP, Innerzone Orchestra, dem Recloose Remix, als Psyche oder die Just Another Day EP – Planet E hat’s meistens geschafft. Nur in den letzten 5 Jahren war ich mehr und mehr enttäuscht vom aalglatten Großraum-Techno, den man hier bis auf wenige Ausnahmen immer wieder vorgesetzt bekam. Kein Ahnung woran das liegt. Vielleicht am Wechsel der Produktionstechnik, vielleicht aber auch an Carl Craigs verstärktem Interesse an Klassik?

Wenn man mal objektiv bleibt gab es sowieso auch immer wieder schwächere Phasen und vor allem Remixes. Bei der Menge an Killertunes ist das aber nur natürlich und wird völlig entschuldigt. Mit Planet E hat Carl Craig Techno, House und die elektronische Musik allgemein bereichert wie kaum ein anderer und ich kann mir meinen Plattenschrank und Plattenkiste ohne Planet E wirklich kaum vorstellen. Darauf kann man im Berghain ruhig mal ne richtige Party feiern – zumal oben noch Fumiya Tanaka und Daniel Bell bei Perlon zu Gast sind. Wow!

Wann, wenn nicht heute, wäre denn die beste Zeit für interplanetary disco dancing & accenting passionate quadraphinc sex sounds, wie es auf der Planet E No. 1 zu lesen ist? In dieser Dimension ist Zeit relativ und dafür gibt’s auf der Erde momentan keinen besseren Ort als das Berghain. Auf die vergangenen und nächsten 20 Jahre… Cheers!

Kenny Larkin: Glob Remixes (Planet E)

Kenny Larkin: Glob Remixes (Planet E)Dieses Jahr hat schon mal jemand Planet E als Scheißlabel bezeichnet und ich war ganz ehrlich nur deshalb geschockt, weil ich in diesem Moment nur zustimmen konnte. Der erstklassige Ruf von Planet E ist durch die vielen mittelklasse Releases für die ganz großen Tanzflure dieser Erde ruiniert. Nicht das Throw, Desire und Co nicht mehr zählen würden, aber seit einer Weile hat man bei Planet E einfach nichts verpasst. Eine gute Zusammenfassung der vergangen Platten liefert an dieser Stelle noch mal der Claude Van Stroke Glob Remix – gar nicht schlecht aber auch irgendwie beliebig. So und nun bitte wenden!

Auf der Gegenspur probiert’s Kenny Larkin noch einmal am eigenen Track und das ist schon mal mehr als nur ein Anfang. Back to the Roots mit zackigen Buschtrommeln, etwas Jazz in einem funky Dancetrack bevor dann unser Ben Klock den Vogel abschießt. Es ist ja sowieso immer ein wahre Freude zu sehen, wie so mancher Ben Klock Track die unterschiedlichsten Tanzflächenkonstellationen immer und immer wieder ähnlich stark ausrasten lässt. Der Ben Klock Glob Remix gehört ab jetzt mit dazu. Tipp!

Florence & Wladimir M. – The Vineyard & Evil Remixes (EevoLute / EevoNext)

Florence & Wladimir M. - The Vineyard & Evil Remixes (EevoLute / EevoNext)Damals – 1991 – sind alle, die es irgendwie geschafft hatten die Eevolute 01 zu ergattern, mit Florence – The Vineyard und den verträumten Vocals von Rodine davon geflogen. Stefan Robbers aka Terrace und Mitglied der Acid Junkies war ein echter Klassiker gelungen, welcher dann auch auf Carl Craigs Planet E released wurde. Letztes Jahr gab’s ein Re-issue der Orginaltracks auf Eevolute No. 01 und 02 und diesen Monat sind ganz frisch ein paar Remixes (vorerst nur als mp3) dazu erschienen. Am Werk waren unter anderen Arne Weinberg, The Moderator, Convextion, Duplex, Dave Tarrida, Justin Berkovi und Peter „Baby“ Ford. Check the Website!!!

Tag der Arbeit (2): Erster Mai in Berlin

rotefahneGestern konnte man sie schon sehen: die gepanzertern Fahrzeuge, die Wasserwerfer, die Mannschaftswagen der Polizei. Aber neben den allgemeinen Feierlichkeiten und der hoffentlich guten Gegendemo in Köpenick gibt’s auch ein ordentliches Kulturprogramm zum langen Wochenende. Neben der durchgängig geöffneten Bar 25 und all den vielen Partys in der Hauptstadt spielt heute Ricardo Villalobos im Club der Visionäre. Abends ist Theo Parrish im Tape Club und Acid Kampftag mit DJ Pierre im Horst Krzbrg. Und wer den Sonnabend dann noch heil überstanden hat, der kann sich dann zum Sonntag in der Panorama Bar einfinden, denn da spielen dann noch Kiki und Carl Craig!

Carl Craig, Les Siècles Orchestra & Francesco Tristano live!

Im Jahr 2008 hat sich auch Carl Craig mit der Verbindung von klassischer und elektronischer Musik beschäftigt. So ist neben Recomposed mit Moritz von Oswald auch ein Konzert mit dem Les Siècles Orchestra und dem Pianisten Francesco Tristano entstanden, das wirklich gelungen ist. Um das Konzert in voller Länge zu sehen, so drücke unten auf „full screen“ oder klicke gleich hier. Wer nicht sicher ist, dass dieses Konzert wirklich cool ist, dem empfehle ich zum Einstieg Track 7 „Technology“.

An improbable alliance that was quite simply mind-blowing! This unique meeting between a classical ensemble and techno music was powerful, solemn and danceable all at once! For the concoction to work, it needed a guide: Carl Craig. Originator of the project, the emblematic Detroit producer/DJ worked with pianist Francesco Tristano to arrange his compositions for an orchestra. Distinguished guest, Moritz Von Oswald made a valuable contribution to the project, offering fans a rhythmic arrangement and a new piece co-written with Carl Craig. The result is impressive: a unique sound aesthetic that breaks down barriers between seemingly incompatible music styles – as described by François Xavier Roth, musical director and conductor of the “Siècles” orchestra: “There is no hierarchy in music, only a quest for high standards”. Historic concert!

Monday Edition Podcast 03: Rongo Summer DJ Mix

monday edition podcast rongo summerThis podcast was recorded at Rongos Karamea, New Zealand. I made it during my travels around Christmas / New Year 2007 and -in my opinion- this mix sounds still fresh. Many thanks to the lovely Rongo People Shona, Paul and Brian for the great time and making this possible.

Tracklist:

Patrice Scott – Do You Feel Me
Brooks – Pink Cigarettes (Atjazz Rmx)
Kenny Larkin – Butterflies
Martin Buttrich – Programmer
Patrice Scott – Atomspheric Emotions
Kenny Larkin – Groove
Los Hermanos – Birth Of 3000
Blaze – Lovelee Dae (Carl Craig’s 70 Degrees & Sunny Mix)
Derrick Carter – Where We At (Henrik Schwarz, Âme & Dixon Version)
Kenny Larkin – Loop 2
Davina – Don’t You Want It (Extended Mix)
Pépé Bradock – Deep Burnt
John Tejada – Timebomb
Moodymann – Shades Of Jae
Incogdo – Simply Just A Ventage
Laurent Garnier – Moon Beam
Cassy – Somelightuntothenight
Kenny Larkin – Amethyst

ME.03 Rongo Summer DJ Mix by Gunther

Paperclip People – The Secret Tapes Of Doctor Eich

Paperclip People - The Secret Tapes Of Doctor EichMeine Platte des Tages: Paperclip People – The Secret Tapes Of Doctor Eich. Ich kann mich noch sehr gut an diesen Montag 1996 im Plattenladen erinnern, als ich die das erste Mal gehört habe. Es war meine erste Begenung mit Detroit Techno – und das hat mich bisheute nicht mehr losgelassen. Ich schließe mich vollkommen kodebreaker an, der bei Discogs sagt:

Every one of the tracks is a creative collection of minimal elements bound together to form a compelling track. From the gritty bass on „The Floor“ to the modulating synth patterns on „Oscillator“ Carl Craig weaves his unique musical talents to the maximum and delivers an essential piece of music history.

No fillers, just killers!