Heute: Headquaters @ Killekill – It’s not over!

headquaters killekillZwei Jahre gibt’s nun den Tresor im alten Kraftwerk in der Köpenicker Straße. Am Wochenende bin ich erst wieder daran vorbei gefahren und ich muss schon feststellen, dass mich diese Location immer wieder bewegt. Vor allem macht sie mich traurig. Immerhin war ich um 2000-2002 auch relativ regelmäßig Gast der Headquaters an ihrem New Faces-Mittwoch im Keller und mein Debüt, kurzfristig eingesprungen, an einem Mittwoch nach der Loveparade werde ich niemals vergessen. Nach meinem Probelauf als Warmup-DJ hatte ich doch tatsächlich sowas von Glück, denn gegen 5 Uhr überließ mir Larko die Platenspieler erneut. Ich glaube, ich habe dann eines meiner besten Techno-Sets ever gespielt – während Larko völlig erschöpft, hinter mir unter dem kleinen Plattenkistenbrett, auf dem Fußboden schlief.  Ich spielte meine Kiste im Autopilot-Modus fast komplett durch – was ich auch tat, alles passte und der Schweiß tropfte kontinuierlich von der Decke. Als mir dann in den späten Morgenstunden gesagt wurde, ich sollte doch langsam Schluss machen, war ich mit meinem Repertoire eh durch fuhr langsam runter. Ich beendete den Abend mit Herz aus Stahl von Christian Morgenstern. Die Musik war aus, aber der Tresor immer noch voll und es gab zum ersten mal richtigen Applaus für mich. Ich habe wirklich ein paar Glückstränen vergossen.. True Spirit!

Das ist meine Lieblingerinnerung an den alten Tresor und es gibt so viele mehr. So bitter war es dann auch, als nach ewigen hin und her dieser großartige Club dann doch schließen musste. Aber für mich hoffte ich schon damals, dass sie den Tresor dort belassen und den Namen nicht für einen neuen Club verwenden. Ich ahnte schon, dass dieser Ort, diese Institution einfach zu speziell war, um das alles in einer anderen Location fortzuführen. Doch es war wohl zu schwierig, den Tresor einfach loszulassen.  Der neue Club kommt nun seit zwei Jahren einfach nicht in Schwung und ich denke, es hat auch mit dem Namen Tresor zu tun. Und nun geht man auch noch Kompromisse ein, denen die alten Headquarters mit relativen Entsetzen gegenüber stehen und so haben sie nun endgültig ihre Residency im Tresor gekündigt. Endlich!

Endlich verfolgen die Headquaters ihren Weg weiter. True Spirit braucht keine Namen, keine Gesichter, keine Erinnerungen – True Spirit braucht ein Loslassen, Vertrauen und natürlich Klang.

Heute, 23 Uhr in der Berghain Kantine: Killekill meets Headquaters

Baeks, Dash, Dry, Kriek, Mack, Trias
5 Euro