Im Mai hat Efdemin einen schönen Mix fürs Electronic Beats Radio gemacht, der sicher auch promo für sein neues Album mit dem Titel Chicago auf Dial LP21 war. Der Mix ist toll – dieses Chicago Album macht mich jedoch schon seit längerem ein wenig ratlos. Ich schätze Efdemin ja sehr. Als DJ hat er uns schon so manches Mal unglaublich begeistert, auch seine neuen Tracks sind top produziert – Night Train funktioniert zum Beispiel im Club tadellos – und dennoch fühlt es sich für mich irgendwie so an, als ob Yin und Yang etwas aus dem Gleichgewicht geraten wären.
Update 2012: Yin & Yang? Ich hab das Album immer noch in der Kiste ;)
Tracklist
The Mole – Oh My Stomach
Black Jazz Consortium – I Want That
Move D – Aspiration 2010
Audision – Red Sky (Robag Wruhme Remix)
Md’z Revenge – The Banger
Pantha Du Prince -Stick To My Side
Murr – Sunday Morning
Scope – Frequencies
Keith Worthy – Now That’s House
Norm Talley & Delano Smith – Constellation
Efdemin – Oh My God
Efdemin – Acid Bells (Martyn’s Bitter Sweet Mix)
Was für ein schönes Album! Heute läuft hier das neue Mount Kimbie Album Crooks & Lovers auf der Hotflush LP 04 schon den ganzen Tag in der Endlos-Rotation. Das FACT Magazine hat uns nämlich freundlicher Weise alle Tracks von Crooks & Lovers als Stream zur Verfügung gestellt – wie ich finde, die wirklich angenehmste Art, eine Platte vorzuhören. Anfangs erinnerten mich die neuen Tracks von Mount Kimbie in ihrer Stimmung fast an das Múm Album des Jahres 2002
Letztens war Robert Hood im Berghain. Wir kamen pünktlich zum Set-Beginn gegen 4 die Treppe hochgetrappst und so 3-4 Platten hat’s schon gedauert, bis man sich auf die leicht erhöhte Schrittgeschwindigkeit eingestellt hatte. Aber dann war Robert Hood einfach nur noch eine Klasse für sich. Niemand bringt einen Minimal-Techno Loop so zum Grooven wie Robert Hood. Eine warme, markerschütternde Bassdrum trägt alles und dann steht er da mit einem wunderbaren Lächeln und so wie er da lächelt, so klingt er. Alle Ruhe der Welt in mindestens 132 funky Techno-Beats pro Minute! Ich hab Robert Hood jetzt zwei Mal gesehen. Im November am Sonntag 17 Uhr in der Panorma Bar und in dieser Nacht im Berghain. Laut im Club ist der jedes mal wirklich richtig großartig. Hier ist Techno ganz direkt, einfach magisch – er selbst nennt es Minimal Techno Soul.
Zugegeben: Modern Love hatte ich schon ganz schön weit zur Seite gelegt, es erschien mir alles etwas zu bleiern, zu ernst. Doch in letzter Zeit kommt wieder neuer Schwung ins Label und diese Feststellung unterstreicht Andy Stott mit Tell Me Anything noch mal äußerst fett. Mit 109 bpm geht dieser Genre-übergreifende Killer Track erstmal ganz entspannt zur Sache. Doch dieser mächtige Sound, den uns hier Andy Stott in den Magen drückt, der belebt Körper und Geist und macht sofort süchtig. Tell Me Anything ist eine sowas von exzellente Medizin gegen Totpunkte aller Art und im Vergleich geht’s mit Love Nothing auf Flip dann sogar noch ein bisschen deeper. Falls nach Online-Vorhörschnipseln noch Zweifel bestehen: Entweder noch mal in voller Länge anhören oder gleich ungehört kaufen!
Guillaume & The Coutu Dumonts hat auf Circus Company ein neues Album mit dem Namen Breaking The Fourth Wall veröffentlicht und das klingt alles ziemlich schräg und funky. Wer mit Les Gans auf Musique Risquee von 2008 noch was anfangen kann (das ist meiner Meinung nach immer noch der beste Track von Guillaume Coutu Dumont), der wird sich bei diesem Album auch ziemlich schnell zu Hause fühlen. Jazz is the Teacher, House ist das Fundament und irgendwie klingt Breaking The Fourth Wall so, als wäre es perfekt für diesen Frühling gemacht. Alle sind bereit für die große Sommersause, aber irgendwie ist das Wetter wie eine vierte Wand, die einen stets zurück in den Wartezustand versetzt. So mäandern Tracks wie Décennie oder die Singleauskopplung Can’t Have Everything zum dezenten Saxophon ewig vor sich hin, ohne wirklich los zu starten. Langweilig ist das trotzdem nicht und Guillaume & The Coutu Dumonts lässt auch keinen Zweifel daran aufkommen, dass die im T-Shirt durchtanzte Openair-Nacht auch jederzeit wieder stattfinden könnte. Denn wenn es plötzlich soweit ist, dann sind Walking The Pattern und Helicoptere ganz sichere Nummern für jeden Floor. Gefällt mir.
Dieses Jahr hat schon mal jemand Planet E als Scheißlabel bezeichnet und ich war ganz ehrlich nur deshalb geschockt, weil ich in diesem Moment nur zustimmen konnte. Der erstklassige Ruf von Planet E ist durch die vielen mittelklasse Releases für die ganz großen Tanzflure dieser Erde ruiniert. Nicht das Throw, Desire und Co nicht mehr zählen würden, aber seit einer Weile hat man bei Planet E einfach nichts verpasst. Eine gute Zusammenfassung der vergangen Platten liefert an dieser Stelle noch mal der Claude Van Stroke Glob Remix – gar nicht schlecht aber auch irgendwie beliebig. So und nun bitte wenden!
Neues vom Mojuba Sublabel Wandering. Die Reiseleitung für die „5th Journey“ haben Goldwill übernommen und die bescheren uns hier drei richtig gute Housetracks unter dem Motto: What Is Behind. A- Blush übernimmt gleich mal den Job als Floorfiller mit extra tiefem Bassdrumkick, klassisch gesetzten Claps, fliegenden Pianosynths und Alarmsignal. Was braucht man mehr? The Curtain erzählt uns auf der Flip mit sympathischer Stimme die Geschichte von den vielen Menschen die, so unterschiedlich sie auch sein mögen, sich alle das Selbe fragen: What is behind. Tolle US-House Platte!