Interview: Hard Wax – The Insider’s Guide w/ DJ Pete

DJ PeteHard Wax, Pete, Hallo! Michelle White war bei Hard Wax und hat mit DJ Pete ein langes, sehr ausführliches Interview gemacht. Ich finde, das ist wirklich richtig gut geworden und auf jeden Fall ne klare Leseempfehlung wert. Ich frage mich die ganze Zeit, warum ich die ganzen Mailorder-Heftchen weg geworfen habe. Wir hatten doch so viel Spaß mit denen.

Substantial long upbuilding interview. Essential!

  • Interview with DJ Pete Part 1
  • Interview with DJ Pete Part 2

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Basic Channel: BCD

basic channel bcdEs ist ja doch immer wieder erstaunlich, dass Basic Channel in weiten Kreisen immer noch, beziehungsweise wieder so unbekannt ist. Grund genug, hier die erste Basic Channel BCD Compilation noch mal als Platte des Tages vorzustellen.

Heute gelten die ersten 9 Veröffentlichungen, die Mark Ernestus und Moritz von Oswald zwischen 1993 und 1995 als Basic Channel produziert und auf dem gleichnamigen Label veröffentlicht haben, weithin als Blueprint für Dub-Techno. Die waren die Ersten, die das so gemacht haben und somit ist diese BCD Compilation, die damals den vorläufigen Abschluss der Basic Channel-Reihe darstellte, das Dub-Techno Album überhaupt. Es hat unglaublich viele Musiker sehr beeinflusst und dieser Soundkosmos funktioniert auch nach fast 20 Jahren immer noch genauso wie Mitte der 90er. Basic Channel – so zeitlos, so fantastisch wie es nur ganz Wenige später noch hinbekommen haben.

Während auf den Vinyl-Veröffentlichungen wie zum Beispiel auf Basic Channel 2 mit Phylyps Trak auch schon mal richtig Techno aus der Dub-Sphäre kommt, bleibt die Bassdrum auf dieser BCD-Compilation größtenteils in der Wolke. Damit lenkt sie auch nicht zu sehr ab vom Dub-Channel, den man hier so wunderbar hören und entdecken kann. Einer meiner allerliebsten Lieblings-Tracks ist auch dabei – Quadrant Dub. In der 18 Minuten Vinyl-Version wurde dieser Track schon von einigen Securitys und anderen Club-Angestelten als längste und beste letzte Platte mehrfach ausgezeichnet. Und plötzlich setzt ganz sanft die Bassdrum ein und schon sind wieder alle dort, wo man die Musik am Besten hören kann – auf dem Dancefloor. Wer diesen Kosmos aus Berlin-Kreuzberg erst einmal so richtig gecheckt hat, der will das niemals mehr missen. Absolute Lieblingsmusik. Immer!

Vainqueur: Ranges (Scion Versions 07)

scion versions 07 vainqueur rangesPlatte des Tages ist Vainqueur – Ranges auf Scion Versions 07. Scion – das sind Peter Kuschnereit (DJ Pete) und René Löwe aus Berlin, die auch als Substance und Vainqueur produzieren und sicher schon einigen sehr gut bekannt sind. Das erste Scion-Release war Emerge – Nummer 1 des Labels Chain Reaction. Dieses Label ging 1995 als Basic Channel-Nachfolger vom Hardwax aus an den Start und was da so Mitte der 90er von Moritz von Oswald, Mark Ernestus & Co an Musik produziert wurde, gilt weithin als Blueprint von Dub-Techno.

Im vergangenen Herbst gab es ein neues Dub-Techno Release von Vainqueur. Damals spielte ich auch mal wieder meinen alten Letzte-Platte-Gassenhauer Basic Channel 06 von 1994, der sich mit seiner 20 Minuten Spielzeit immer dann besonders gut entfaltet, wenn man mit dem Typen von der Security gerade „noch eine Platte“ ausgehandelt hat. Meistens geht der dann noch ne Runde. Wenn er dann wiederkommt tut die Platte nur so, als wäre sie gleich zu Ende, um dann mit der erneut einsetzenden Bassdrum noch einmal alle Anwesenden glücklich auf dem Dancefloor zu vereinen. Man ist dann auch immer wieder überrascht wie wenige, auch musikalisch sehr gut informierte Leute Basic Channel auf dem Zettel haben.

Wer bereits solche Standards im Sortiment hat, der fragt sich heute bei neuen Dub-Techno Platten immer häufiger, ob das jetzt wirklich noch gebraucht wird. Meistens entpuppt sich das als Aufguss vom Aufguss und ist am Ende die Mühe nicht wert gewesen. Diese Befürchtung hat dann auch vor einer neuen Scion Versions nicht halt gemacht und doch hatte ich schon beim Vorhören die Ahnung, dass Ranges es wert sein könnte.

Inzwischen dreht diese Vainqueur Platte hier seit 6 Monaten in angenehmer Regelmäßigkeit ihre Runden. Während viele Platten kommen und gehen beginnt gerade jetzt im Frühling Ranges noch einmal mehr aufzublühen. Im Februar haben Scion einen ihrer viel zu seltenen Live-Acts im Rahmen der Transmediale im Hebbel am Ufer gespielt und ich ärgere mich noch 2 Monate später darüber, dass ich es verpasst habe. Die Zusammenfassung erreichte mich prompt und klang so: Obwohl man durchaus ein wenig skeptisch war – wegen Techno im Theater, Eintritt für nur einen Act als Konzert und so – wurde nach 10 Minuten auf der Bühne getanzt und alle erlebten in eineinhalb Stunden die Essenz. Das hat voll lange nachgewirkt und sich mehr als gelohnt. Wenn ich mir Ranges von Vainqueur jetzt anhöre, dann muss ich immer daran denken und kann mir sehr gut vorstellen, wie es ungefähr gewesen sein könnte. Killer!

De:Bug Musiktechniktage 2010 – Review: Produzieren für Vinyl

de:bug musiktechniktage 2010 dubplates & masteringElektronische Musik gehört einfach zu Berlin und vom 3. bis 6. November sollte diese Verbindung wieder einmal besonders gefeiert werden. Im Rahmen der Berlin Music Days gab es neben dem Rave in Tempelhof auch diverse Showcases wie zum Beispiel eine Austellung der Zeitmaschine im Horst Kreuzberg und die De:Bug Musiktechniktage. Nahezu alle Clubs glänzten mit hervorragenden Line-Ups und auch Electronic Beats lud am Donnerstag zum Festival ins Radialsystem, wo wir zum ersten Mal seit den Achtzigern ein großartiges Konzert von The Human League in Berlin erleben durften.

Einige Stunden später war ich dann erneut Gast im Radialsystem, denn jetzt begannen dort die De:Bug Musiktechniktage 2010. Native Instruments veranstaltete Workshops zur Maschine und zum neuen Traktor Controller S4, Ableton zeigte The Bridge und Schneiders Büro lud zum Synthesizerbasteln. Ich hatte mich zum Maschine Workshop angemeldet und tatsächlich noch eine Einladung erhalten. Der Workshop war jedoch eher für jene gedacht, die noch nicht mit der Maschine arbeiten und die sich für Ihre Möglichkeiten interessieren. Die Maschine habe ich aber hier bereits schon längst hoch gelobt und bis jetzt habe ich damit auch noch alles hin bekommen, was mir damit in den Sinn gekommen ist. Nach der Einleitung habe ich mir also nur meine zwei aktuellen Fragen zum antriggern von analogem Equipment beantworten lassen und mich dann wieder verabschiedet. Meine Halswirbelsäule muckt seit diesem Tag auch rum und länger sitzen war an diesem Nachmittag für mich einfach nicht drin.

Einen Tag später gab es außerdem noch mein persönliches Workshop-Highlight dieser Musiktechniktage bei Dubplates & Mastering am Paul-Lincke-Ufer. Christoph, auch bekannt als CGB aus so mancher Auslaufrille, ist dort mit seinen Kollegen für Vinyl-Cut und Mastering zuständig und so bot sich für alle Anwesenden die Gelegenheit, sich ohne 15-Minuten D&M Abrechnungstakt im Rücken jede Frage zur Schallplatte beantworten zu lassen. Im Zentrum des Workshops stand natürlich erst einmal Continue reading

WAX 30003

wax 30003Oh Mann, jetzt ist mir ja fast ein schwerer Fehler unterlaufen. Nicht das ich nicht gesehen hätte, dass es die WAX 30003 frisch im Laden gibt. Nein, ich bin nur mit diesen ganzen Sublabels durcheinander gekommen, dachte erst an die Equalized 3 und hab diese frische WAX 30003 dann vorschnell als Repress einsortiert. Und das wäre echt schade gewesen, hätte mich nicht Achim vom freundlichen Hardwax Service nochmal ausdrücklich drauf hingewiesen. Danke dafür, denn die WAX 30003 ist ein Knaller – in vielerlei Hinsicht vielleicht die beste WAX. Im zügigen 128er Tempo gehts gleich los, ein lang gestreckter Clap (oder so) schiebt den funky Beat auf der 2 und der 4 und bald erklingt ein Synth-Accord, der mich an die schönsten Detroitplatten überhaupt erinnert. Dem, der da nicht Tanzt, dem ist so schnell nicht zu helfen. Und ich sehe es schon vor mir, wie ich dann mal schnell irgendeine rein mixe, die WAX 30003 umdrehe, denn Achtung: es geht auch noch ein bisschen fetter.