ME.04: Monday Edition Podcast – Restrospektive 1995-2001

me.04-coverPassend zum Rückblick in dieser Woche gibt’s dazu den Podcast. Es kann nur eine äußerst unvollständige Retrospektive sein. Ich denke aber, es ist jede für mich relevante Facette in einer kleinen Andeutung vertreten. House war dabei schon immer irgendwo ein Thema – damals war’s aber vor allem Techno!

Tracklist

Paperclip People – The Climax (Planet E, 1995)
Oz Artists – Art Of Wrestling (Oz Interactive, 1997)
Studio 1 – Silber (Studio 1, 1996)
Mark Ambrose – Bassoon (Mosaic, 1997)
The Frogmen – Open Up (Boozo, 1997)
Richie Hawtin – 002 (Plus 8, 1997)
Chris McCormack – The Maximalist (Materials, 1999)
DJ ESP – Slow-Mo (Definitive, 1995)
Heiko Laux – Organism (Kanzleramt, 1998)
Jeff Mills – Scout (Purpose Maker, 1999)
Dave Clarke – The Compass (International DeeJay Gigolo, 2000)
Laurent Garnier – Crispy Bacon (F-Com, 1997)
Adam Beyer – Pump 2 (Primate, 1996)
G-Man – El Jem [Gaetano Parisio Rmx] (I220, 1999)
Pacou – Escape (Konsequent, 2001)

Mixed with: 2 Technics, Loop Sampler and a Mixer /w. crackling Crossfader

Radio Island Interview mit Homo Elektrik Leipzig

homo elektrik interviewParty, music and politics – das nichtkommerzielle Partykollektiv homo elektrik aus Leipzig gibt es seit fast neun Jahren. Im Sommer organisieren die Leute von homo elektrik Raves unterm Sternenhimmel bis zum Sonnenaufgang. Bei schlechterem Wetter laden Sie zum Beispiel in alten Fabrikgeländen zum Tanz – und das nicht nur in Leipzig. Sie verstehen sich selbst als queeres Projekt und wollen die Leute bei (meist) minimaltechnoider Musik zum Tanzen und zum Nachdenken bringen. In der vergangenen Zeit hatten sie nach eigener Aussage eine kleine Reflexionsphase. Das Ergebnis: homo elektrik wird es auch weiterhin geben, Veränderungen aber auch… Bei Radio Island haben Antje und Mirko von homo elektrik im Interview die dringenden Fragen beantwortet.

Henrik Schwarz, Âme & Dixon: The Grandfather Paradox [BBE Mix CD]

Henrik Schwarz, Âme & Dixon: The Grandfather ParadoxIm Februar haben die Innervisions-Leute und Henrik Schwarz eine gemeinsame Mix CD auf BBE veröffentlicht. Es geht um 50 Jahre Minimal als reduzierten musikalischen Ansatz und vielleicht auch als Hinweis, dass Minimal schon lange mehr ist, als der Hype um M_nus & Co der letzten Zeit. Wer die Jungs mag, wird auch diese Compilation mögen. Auf CD 1  gibt’s einen wirklich schönen, ruhigen und zugleich spannenden Mix, der für mich hier das Glanzstück der Compilation ist. Auf CD 2  findet sich dann eine Auswahl an minimalen Einzelstücken, welche dort -zusammen gesucht aus 50 Jahren Musikgeschichte- ungemixt für sich stehen. Dieses angestaubte Grandfather Paradox finde ich zwar als Titel nicht unbedingt gelungen – aber zum Glück geht’s ja um Musik. Ausgewählte Tracks sind außerdem auf Vinyl re-released.

Tracklist:CD1 – Mixed

01. Steve Reich & Pat Metheny – Electric Counterpoint – Fast (Movement 3)
02. Etienne Jaumet – Repeat After Me (Ame Mix)
03. Kenneth Bager – Fragment Elevenà The Day After Yesterday Pt.1
04. Liquid Liquid – Lock Groove (Out)
05. Cymande – For Baby Oh
06. Patrick Moraz – Metamorphoses 1st Movement (Live)
07. To Rococo Rot – Testfeld
08. Mathematics – Blue Water
09. I:Cube – Acid Tablet
10. O – Atomit
11. Conrad Schnitzler – Electrocon 11
12. Green Pickles feat. Billy Lo & M. Pittman – Feedback
13. La Funk Mob – Motor Bass Gets Phunked Up (Richie Hawtin’s Electrophunk Mix)
14. John Carpenter – The President Is Gone
15. Yusef Lateef – The Three Faces Of Bala
16. Robert Hood – Minus
17. Raymond Scott – Bass-Line Generator
18. Moondog – Invocation

CD2 – Unmixed

01. Conrad Schnitzler – Elektrocon 11
02. Steve Reich & Pat Metheny – Electric Counterpoint – Fast (Movement 3)
03. Liquid Liquid – Lock Groove (Out)
04. To Rococo Rot – Testfeld
05. Patrick Moraz – Metamorphoses 1st Movement (Live)
06. Young Marble Giants – N.i.t.a
07. Kenneth Bager – Fragment Elevenà The Day After Yesterday Pt.1
08. Arthur Russell – Make 1, 2
09. John Carpenter – The President Is Gone
10. Robert Hood – Minus
11. Raymond Scott – Bass-Line Generator
12. Pyrolator – November Muhlheim
13. Cymande – For Baby Oh
14. Can – Sunday Jam

STL – Nocturnal Mixdowns (Something Vinyl Edition 08)

stl something loop mixSTL aka Stefan Laubner habe ich zum ersten Mal auf der Perlon 13 gehört, die im Jahr 2000 erschienen ist. Der Track Portside Waves war schon da ein kleines Kunstwerk des abstrakten Minimal House und schmiedet zusammen mit dem Villalobos/Dandy Jack Track auf der Flip ein nach wie vor frisches Kleinod für die ruhigen Momente. Seitdem hat Stefan Laubner eine ganze Reihe von Tracks auf seinem Label Something releast, die sich alle durch ihre wirklich außergewöhnliche Eigenständigkeit auszeichnen – irgendwo zwischen trocken-rohem Sequenzing, herausragender Experimentierfreude und absoluter Deepness. Und ich bin ein großer Fan seiner Platten geworden. Da ist zum Beispiel die Rain Interpretations LP, die auf der B-Seite mit Thunderstorm eine 21 Minuten Aufnahme eines einsetzenden und vorrüber ziehenden Gewitters samt Regen enthält. Ich nehme das immer wieder gern – mal als Intro, mal um der Technohölle noch einen sphärischen Kick oben drauf zu setzten. Oder Dangerzone, die herrlich schief rumpelnde Alarmsirene des Minimaltechnos. Oder ganz im Gegensatz Inner Silence von der letzten 51° North EP. Ein Track der so deep ist, dass man sich mühelos seine 13 Minuten endlos in ihm fallen lassen kann – aber nicht ohne dann doch mit dem Fuß zum locker jackenden Rhythmus zu wippen.

Im Januar ist sein neues Album Nocturnal Mixdowns erschienen und obwohl ich schon den anderen Platten einen Ehrenplatz auf Lebenszeit in meiner Sammlung eingeräumt habe, könnte das mein bisher absolutes STL-Lieblingsalbum werden. Es vereint für mich alle Facetten, die ich an Laubners Produktionen so sehr mag. The Taphead war mein Eingangsfavorit. Ein relativ zackig groovender Technotrack garniert mit Klängen aus Weltraum. Fog and Snow klingt wie eine neue Interpretation des oben erwähnten Inner Silence Tracks und kam mir gleich so seltsam bekannt vor. 2 Deep groovt 15 Minuten vor sich hin. Locker hätte Stefan Laubner die Kickdrum verschärfen können und mit einem Clap jubelnd die gesamte Minimaltechno Gemeinde hinter sich versammelt. Aber ein STL bleibt im Subtilem und lässt den Track nach und nach entschweben – ganz groß! Mir würde auch noch zu jedem der 4 weiteren Tracks ein kleines Loblied einfallen… 72 Minuten Entdeckungsreise auf 2×12″. Für heute, für morgen, für nächstes Jahr und in 10 Jahren auch noch.

PS und was an STL Platten außerdem besonders ist: Jede Something 12″ enthält ein paar Bonus Loops. Irgendwann habe ich mal die Eingebung gehabt, mir endlich all diese Loops durchzuhören und war echt verblüfft, welche Vielfalt sich mir in diesen kleinen Rillen abseits der Tracks darbot (und wie Techno die manchmal sind). Ich habe mich also hingesetzt und diesen kleinen Loop Mix damit produziert. Es ist keine große Sache und auch nicht mein Diplom im kreativen Arrangieren, Mixing und Pre-Mastering. Aber vielleicht ist es eine kleine Inspiration, aus diesen eh schon super Something Platten noch ein bisschen mehr zu machen: