Melchior Productions: The Meaning (Playhouse 094 LP)

melchior productions the meaning playhouse 94Die persönliche Platte der vergangenen Tage ist das Album von Thomas Melchior unter Melchior Productions – The Meaning, dass bereits 2004 als Playhouse 094 LP erschienen ist. Jetzt, wo Minimal- und Mikrohouse Tracks wieder in der Nische verschwunden sind, hole ich die wieder aus dem Schrank. Dabei ist diese The Meaning LP ein wirkliches Schätzchen, dass auch 8 Jahre später noch kein bisschen gealtert ist und dessen Tracks mir ganz automatisch ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Thomas Melchior ist sowieso einer der ganz Großen. Ob als Melchior Productions oder gemeinsam mit Peter Frank Adshead als Soul Capsule oder Sunpeople – die meisten Tracks gehen eigentlich immer. Es gibt noch so viel mehr Meisterwerke von ihm – nicht nur das besonders in den letzten Wochen auf Facebook gehypte Law Of Grace.

October & Borai: Sticky Fingers (Brstl 001)

october borai sticky fingers brstl 01Ich bitte um Entschuldigung. Zu viel los, zu viele Projekte – da kam ich in den vergangenen Wochen kaum zum Review schreiben. Ich hab auch mal wieder sehr ernsthaft überlegt, ob ich das Projekt Monday Edition nicht doch besser einstellen sollte, um mich stattdessen mehr um meine neuen Ideen kümmern zu können. Ich lasse vorerst alles im aktiven Stand-by. Mal sehen was die Zukunft bringt.

Eine wirklich großartige Platte, die mir in der letzten Zeit so unter gekommen ist, war October + Borai mit Sticky Fingers auf dem neuen Label Brstl 01. Man kann es schon erraten, das Label kommt aus Bristol und war zu meiner Freude überraschend wenig Garage-behaftet. Vielmehr sind es wirklich tolle House-Tracks in gemäßigter Schrittgeschwindigkeit. Sticky Fingers auf der A-Seite ist der Hit. Bei der kleinen Synth-Melodie wird es bei mir sofort Frühling, während die Beats trotzdem Druck, Reibung und (man könnte auch sagen) Eier haben. Dabei werden die Errungenschaften der letzten Jahre aus Bristols lebendiger Musik-Szene nicht einfach über den Haufen geworfen, sondern erblühen hier in wunderbarer House Music. Vielleicht gibts ja doch ein Repress.

Spunky: Soultunes Podcast 02

spunky soultunes podcast 02Da entsteht momentan irgendwo ziwschen Magdeburg, Hamburg, Leipzig, Dresden, Essen, Halle, Berlin, Frankfurt und (guck an!) Erlangen ein neues Netzwerk, welches sich explizit um Soultunes kümmert! Dass eben diese Soultunes auch nicht vor geographischen Enklaven wie zum Beispiel Erlangen halt machen, dass weiß wohl niemand besser als Hombre Spunky vom Uncanny Valley. Mit unermüdlicher Energie werden bei seiner Suche nach den verborgenen Vinylschätzen nicht zuletzt sämtliche 1-Euro-Wühlkisten in den verstaubten Ecken der Plattenläden oder auf den Flohmärkten der Republik durchforstet. Und als ich mich erst letztens wieder fragte, was er da nur wieder für einen Killertrack raus gesucht hat, hörte ich schon wieder das triumphierende „1Euro“! Es geht eben nicht um Kohle, es geht um Soul – und Soul hat dieser Mix nicht zu knapp!

Ich bin gespannt, was das Soultunes Network in Zukunft noch alles so zu Tage fördert. Das gibt’s definitiv Potential.

Tracklist

‎1. Bon & Rau – Brothers & Sisters (Poodle Dub) / Smallville Records
2. Laid – Punch Up (Frankie Feliciano Original Edit) / Symple Sound
3. Gemini – We Are The Future / Classic
4. Agnès Presents Cavalier – Napoletano / Drumpoet Community
5. Baaz – See Below / Sthlmaudio Recordings
6. Skipson – Nice Like That / Raum Musik
7. Shoebox – Falling In The Right Place / Shoebox (Holland)
8. Ricardo Miranda – Urbanism / Rush Hour Recordings
9. Larry Heard – Deja Vu (Musaria Mix) / Innervisions
10. Jovonn – He’s More (Moov Beats) / Next Moov Records
11. The Deep – Dom Dom Jump (Original Mix) / Basenotic Records
12. Patchworks Ginger X Press – Brothers On The Slide (Jimpster Remix) / Still Music

 

Moomin: Clubberia Podcast CB108

moomin clubberia podcast cb108The Story About You heißt das erste Album von Moomin, dass soeben bei Smallville erschienen ist. Wo ich auch hingucke ist man Moomin und seiner Ex-Frankfurter White-Clique um Oskar Offermann und Tristen wohlgesonnen – völlig zurecht und so auch hier! Es gibt ein schönes White Feature in der aktuellen De:Bug und selbst Der Spiegel lässt sich zu einer (zugegeben ziemlich sinnlosen und dennoch irgendwie positiven) Plattenkritik über The Story About You überreden. Nicht zuletzt schrieb Spacehall: Wat ne Möhre, dit Gelöt nehm ick mir mit…

Fehlte nur noch der Mix als moderner Promo-Sidekick für alle Zauderer und Unentschlossenen. Bitte schön. Für euch und für die Fans sowieso gibt’s seit Montag den Clubberia Podcast CB108.

Tracklist

Moomin – Doobiest / Smallville
Ben Westbeech – Hang Around (Karizma’s Kaytronic Dub Mix) / Brownswood Recordings
Moomin – Sunday Moon / WHITE
Moomin – Love and .. / Laid
Kowton– 117 / Ominira
Moomin & Christopher Rau – Our Dream Of … / Unreleased
STL – Silten State / Smallville
Theo Parrish – Overyohead / Sound Signature
LoSoul – Brother In Love / Playhouse
Omar-S – Oasis #1 / Fxhe Records
Moomin – Raw Like 97 / Smallville

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Christian Löffler / Steffen Kirchhoff: Baltic Sea EP (Ki Records)

Christian Löffler / Steffen Kirchhoff: "Baltic Sea" EP [Ki Records]Zwei Jahre existiert „Ki Records“ nun schon mittlerweile. Vor einigen Monaten (im etwas durchwachsenen Sommer diesen Jahres) erschien auf dem Label, welches in Köln beheimatet ist, mit „Reisegefährte“ (sowohl für den Künstler Biodub, als auch für das Label selbst) das Erstlingswerk in Form eines Albumdebüts. Und das ist schon ziemlich gut gelungen, muss ich an dieser Stelle einfach mal anmerken.

Mittlerweile haben wir schon wieder fast Winter und es bricht somit eine Zeit an, in der für einige Menschen unter uns die Melancholie und die all zu oft beschriebene >>Deepness in der Musik<< wieder etwas mehr Wertigkeit bekommt, als sie es sonst ohnehin schon tut.

Durchaus passend, dass mit der neuen Katalognummer (Ki-006) gerade vor kurzem die zweite Ausgabe der sogenannten „Split Series“ EP erschien, für die sich die zwei Künstler Christian Löffler und Steffen Kirchhoff verantwortlich zeichnen.

Die Zwei sind ganz in der Nähe der Ostsee aufgewachsen und leben dort nach wie vor.
Der eine ist – von der musikalischen Seite einmal abgesehen – künstlerisch ausserdem noch als Maler, der andere als Photograph aktiv. Beide verbindet (seit nunmehr fast einer Dekade) eine enge Freundschaft miteinander.

Nachdem der erste Part der dreiteiligen „Split Series“ EP aus der Zusammenarbeit von Arp Aubert mit Me Succeeds heraus in Hamburg entstanden ist und bereits im Dezember 2010 herauskam, liegt hier mit der Baltic Sea EP ein würdiger Nachfolger vor.

Was bereits im Vorfeld schon sehr positiv aufgefallen ist: Ein wahrhaft tolles Front- und auch Back-Cover (ver)ziert die Platte und macht sie somit allein schon visuell bewundernswert. Doch nun zur Musik: Sowohl Christian als auch Steffen steuern auf ihrer Seite der EP jeweils zwei wunderbare Tracks mit Tiefgang und einer tollen Soundästhetik bei.

Die sogenannte „C“-Seite von Christian mit den beiden Stücken „The War“ und „William“ sind vom Tempo her insgesamt ein wenig zurückgenommener bzw. etwas verhaltener als das der Tracks auf der „S“-Seite. Hier gibt es eine sowohl sehr druckvolle als auch angenehm warme Bassdynamik, dort türmen sich beeindruckende sphärische Soundwände auf, obendrein gibt es teils recht mysteriös anmutende Vocals und eine geheimnisvolle Geräuschkulisse – was das Ganze äusserst spannend macht. Da lass‘ ich mich doch nicht zweimal bitten, sondern davon (unbedingt!) gleich mal mit auf die Reise nehmen. Absolut grossartig, gerne mehr davon!

Steffens: „The Beast In Me“ und „Silk Skies“ auf der „S“ sind ebenso beide geprägt von einer tollen Sphärik, die sich insgesamt komplett durch die Tracks hindurch zieht, die sich nahe an der Grenze zur Songstruktur bewegen. Passend zur bereits weiter oben im Text beschriebenen Melancholie in der Musik gibt es hier jede Menge melodischer und klingelnder Parts, was jetzt vielleicht nicht immer jedermanns Sache ist und doch passt das hier erneut einfach alles wieder sehr gut zusammen. Für den Tanzflur sind beide Titel in jedem Fall sehr gut geeignet. Auffällig ist hier definitiv eine gewisse Affinität zu der einen (oder anderen) Produktion aus dem Hause Dial Records, was das Ganze allerdings in keinster Weise schmälert, sondern es meiner Meinung nach eher noch aufwertet.

Die bisherigen Produktionen der beiden Jungs von der Waterkant gefielen mir bislang (ausnahmslos!) alle sehr gut und ich bin jedes Mal immer wieder erfreut, wenn ich erfahre, dass etwas Neues von ihnen erscheint. Vor nicht allzu langer Zeit hatte ich (seit längerem mal wieder) glücklicherweise (einmal mehr) die Möglichkeit, Christian Löffler bei der Präsentation seines aktuellen Live Sets erleben zu dürfen. Im Moment arbeitet Christian übrigens in den letzten Zügen an seinem Debutalbum, welches dann bei „ki Records“ im kommenden Frühjahr erscheinen wird und im Januar 2012 soll es dazu noch eine Vorab-Single von ihm geben.

Zusätzlich bin ich schon sehr auf den dritten und abschliessenden Teil der „Split Series“ EP gespannt; in diesem soll dann eine Soundästhetik aus Tokyo vermittelt werden – also aus Japan und damit sozusagen aus dem Land, welches namensgebend für „ki Records“ ist. Bis dahin erfreue ich mich solange an der Baltic Sea EP.

>>your ghost is not the same<< ….

TIP!

mehr info:

DJ Yoav B: Spacetrips (Syncrophone 08)

dj yoav b spacetrips syncrophone 008Meine neueste aktuelle Lieblingsplatte ist DJ Yoav B – Spacetrips, die vor kurzem auf Syncrophone 08 in Paris erschienen ist. Oberflächlich betrachtet, könnte der Titel Spacetrips auch Soundtrack einer Filmproduktion sein, welche irgendwas aus den 70er oder frühen 80er Jahren zum Thema hat. Doch wer Yoav B schon kennt der ahnt bereits, dass es hier bei entspannten 115 bpm hinter dem jazzy Klimpern noch ziemlich abgefahren in die Tiefe geht. Während sich bei A2 Temptation die Synths ganz wunderbar um eine funky Killer-Bassline modulieren wird’s dann auf der Flip mit dem Track Peace in ähnlich gemäßigtem Tempo raw und dirty. Wirklich tolle slow-mo Spacetrips!

Edward & Oskar Offermann: Pure House Mix (NWS Cast 14)

edward & oskar offermann pure house mix nwscast 14Inzwischen ist der Pure House Mix von Edward und Oskar Offermann, der im Juli als NWS Cast 14 erschienen ist, gut abgehangen, schön nachgereift und kann an dieser Stelle endlich mal wärmstens als Download empfohlen werden. Als ich den Mix zum ersten Mal angespielt habe dachte ich nur so: Ornö, jetzt haben die 3 Chairs – No Drum Machines als Intro verbraten. Dabei hatte ich doch eigentlich auch noch einen Plan damit. Egal. Die Trackauswahl der WHITE-Jungs unterschreibe ich jedenfalls vollständig. Bobby Konders sollte man sowieso ein Denkmal bauen und bei Calibre, Pépe Bradock und Co gibt’s auch keine Zweifel. Im NWS Blog findest du außerdem noch ein kleines Interview zu diesem Podcast.