Space Dimension Controller: Temporary Thrillz (R&S 1008)

space dimenson controller temporary thrillz rs 1008Ich weiß nicht, wann ich zum ersten Mal von zeitlich begrenzten Öffnungen des Raum-Zeit-Kontinuums gehört habe. Wahrscheinlich war es irgendwann, als jeden Nachmittag Star Trek im Fernsehen lief. Vielleicht war es sogar 1998, als das Raum-Zeit-Kontinuum immer mehr Thema bei Deep Space Nine wurde. Und wenn ich jetzt auf meine jüngste Vergangenheit zurück blicke, dann habe ich in diesen Tagen erstaunlich oft Momente erlebt, die mich ganz stark an 1998 erinnern. Vielleicht hängt es mit der Wiederentdeckung von LTJ Bukem’s Earth Compilations zusammen, die diese Woche hoch und runter liefen – welche auch die Laune der zickigsten Mitfahrerin seit langem nach unserem gemeinsamen Nachtflug über die Autobahn nach Berlin auf beeindruckende Weise transformieren konnten. Vielleicht hatte ich damals beim Mixen zweier Platten zum ersten Mal dieses Gefühl, wenn man sich selbst durch Musik ausdrückt. Und vielleicht passiert es mir jetzt mit Maschinen gerade wieder, dieses Fließen. Neue Dimensionen öffnen sich, alte Visionen sind wieder hellwach. Sich mit 31 ein bisschen wie mit 19 fühlen: die neue Space Dimension Controller – Temporary Thrillz auf dem wiederbelebten R&S Label passt mir perfekt dazu.

Elgato: Tonight / Blue (Hessle Audio 15)

elgato hessle audio 15Schon mal was von Hessle Audio gehört? Etwa nicht? Dann könnte die B-Seite der neuesten und ersten Veröffentlichung von Elgato auf Hessle Audio 15 ein durchaus gelungener Einstieg werden. Hessle Audio ist so ein Post-UK-Garage-Dubstep Label, andere sagen vielleicht UK-Funky – obwohl ich persönlich mit diesem Begriff eher nichts anfangen kann. Ist auch egal, denn Elgato’s Blue ist für mich einfach House. So einen fetten Subbass fand man bisher jedoch fast nur beim Dubstep. Zwar wurde schon längst voraus gesagt, dass jetzt Dubstep alles ringsherum ein wenig infiziert hat bzw. sich jetzt überall hin ausdehnt. Wenn aber wie hier so ein Wahnsinnstrack auf Hessle Audio dabei heraus kommt, dann ist das für mich immer noch eine kleine Sensation. Je öfter ich den höre, desto besser wird er.

Reality Or Nothing: Sandwell District Mixes (RSB 8 & 9)

reality or nothing mixes rsbKarl O’Connor (Regis) und Peter Sutton (Female) haben in den 90ern unter anderem neben Surgeon ganz hervorragende, harte Techno Tracks auf dem Label Downwards in Birmingham veröffentlicht. Für meinen Geschmack gehören Sie zu den wenigen Produzenten, die harten Techno schon immer sehr zeitlos produziert haben. Während ich bereits einen Großteil meiner Kollektion aus den alten Tresor Tagen aufgelöst habe, behalte ich ihre Platten nur zu gerne in meiner Sammlung und kaufe sogar immer noch welche dazu. Auf Sandwell District und Downwards gibt es immer wieder wirklich gute Releases und diese zwei neuen EP’s auf RSB mit den Reality Or Nothing Mixes sind auch richtig großartig. Reality Or Nothing ist ein Projektname von O’Connor und Sutton, unter welchem sie 1996 und 1998 insgesamt 4 Platten auf dem Label Housewerk Recordings veröffentlicht haben. Damals war noch ganz üble Fax-Listen Informationsdiktatur im Plattenladen und so hatte ich von diesen Tracks vor zwei Wochen einfach noch keine Ahnung. Umso schöner ist es jetzt, wenn plötzlich diese Mixes auftauchen – dark, jedoch nicht so finster wie es teilweise auf Downwards ist und so richtig fett. Neben den zwei Originalen ist es besonders der Reality Or Nothing Female Mix, der mich immer wieder neu in den Sessel drückt. Und alle anderen Tracks sind auch wirklich super!

Heute 22 Uhr: Monday Edition @ Musik aus Strom

eldoradio musik aus stromHeute Abend um 22 Uhr kommt wieder eine Ausgabe von Musik aus Strom, der zweiwöchentlichen Sendung von sma am Campus Radio Eldoradio aus Dortmund. In der zweiten Stunde gibt es dort immer einen Mix und wenn Sebastian die Musik nicht selbst zusammenstellt, hat er auch immer wieder Gastmixes in der Sendung. Ich freue mich, dass ich heute der Gast bei Musik aus Strom sein darf. Mein Mix ist bereits an einem Sonntag im Mai entstanden und man hört diesen Sonntag auch ein wenig in den Übergängen – nicht perfekt, aber mit Herz und Vinyl. Damals lag ja der Sommer auch noch vor uns und Gunther war in OpenAir-Techno-Stimmung…

Sven Weisemann: Sole Exception EP (Essays 03)

sven weisemann sole exeption essays 003Hier läuft gerade die neue Sole Exception EP von Sven Weisemann. Mit den beiden vorangegangenen Veröffentlichungen ist ja schon relativ klar geworden, dass sich Sven Weisemann auf Essays eher um die Musik kümmert, die jetzt nicht unbedingt ins klassische Deephouse-Muster fällt. So findet die Sole Exception EP bei mir auch eher ihren Platz in der Ambient- und Downbeatecke. Das ist eigentlich richtige Filmmusik und wenn es SpaceNight noch so wie früher geben würde, dann wäre diese Platte dafür nicht weniger perfekt. Alles weitere dazu darf sich jetzt jeder selbst ausmalen…

In den Auslaufrillen dieses 2×10″-Pakets steht:

elysium was a pagan expression
it’s not the yule, it’s an exception
tidal wave is a series of water waves
you can’t see the tidal wave of love

Donato Dozzy: K (Further 18 LP)

donato dozzy k LP further18Soeben habe ich mir das neue Donato Dozzy K Album bestellt. Ich brauchte dazu auch nicht noch mal groß reinhören, weil ich es mir schon seit einiger Zeit immer wieder im Komplett-Stream auf der Label-Homepage von Further Records angehört habe. Es ist ein Ambient-Techno Album, an dem mir irgendwie alles gefällt – so auf GAS oder From Within Niveau! Es gibt 400 Stück. Ein Großteil wurde schon bei Further direkt verkauft und wenn ich richtig informiert bin, gibt’s die in Europa auch nur bei Juno und ein paar bei Clone. Tipp!

  • Donato Dozzy – K (bei Further komplett anhören)
  • Donato Dozzy

Portable: This Life Of Illusion (Perlon 83)

Portable - This Life Of Illusion - Perlon 83Es gibt eine neue Perlon von Portable unter der Überschrift This Life Of Illusion. Die A-Seite „Life Magically Is“ kommt mit ner tiefer gelegten Techno-Predigt mit vielleicht sogar nützlichen Hinweisen zur Lenbensgestaltung, die mich prompt an alte Green Velvet Hits erinnert. Aber warum höre ich nochmal Techno? Ach ja, auch weil ich da nicht ständig zugelabert werde und das ist mir im Moment aus verschiedenen Gründen wieder mal besonders wichtig. Deshalb drehe ich die Platte ganz schnell um, denn hier ist „Find Me“ und das ist der wirkliche Hit! Obwohl ich eigentlich schon längst beschlossen habe, nicht länger auf Irgendwas oder Irgendjemanden zu warten, passiert es ja doch immer wieder. Das fühlt sich dann meistens genauso an, wie es Portable hier so großartig in Musik transportiert hat – in dieser ganz eigenen Portable-Melancholie chicagoresk ergreifend und aufbauend zugleich. Superb!