Doku: Rave City (1993)

Okay. Vervollständigen wir das Video Archiv für Tage, an denen das Wetter mal nicht so schön ist. Da gibt’s noch Rave City vom SFB 1993. Hier gab’s auch das das ganze Hardwax Interview mit Rok, welches im Ausschnitt auch kurz bei We Call it Techno zu sehen ist. Außerdem dabei: ein Tanith in Hochform, ein Bunker, ein Walfisch, Raver und ein klassischer, seriös-steifer Off-Kommentar.

Technocity Berlin 1993 Doku

ME.04: Monday Edition Podcast – Restrospektive 1995-2001

me.04-coverPassend zum Rückblick in dieser Woche gibt’s dazu den Podcast. Es kann nur eine äußerst unvollständige Retrospektive sein. Ich denke aber, es ist jede für mich relevante Facette in einer kleinen Andeutung vertreten. House war dabei schon immer irgendwo ein Thema – damals war’s aber vor allem Techno!

Tracklist

Paperclip People – The Climax (Planet E, 1995)
Oz Artists – Art Of Wrestling (Oz Interactive, 1997)
Studio 1 – Silber (Studio 1, 1996)
Mark Ambrose – Bassoon (Mosaic, 1997)
The Frogmen – Open Up (Boozo, 1997)
Richie Hawtin – 002 (Plus 8, 1997)
Chris McCormack – The Maximalist (Materials, 1999)
DJ ESP – Slow-Mo (Definitive, 1995)
Heiko Laux – Organism (Kanzleramt, 1998)
Jeff Mills – Scout (Purpose Maker, 1999)
Dave Clarke – The Compass (International DeeJay Gigolo, 2000)
Laurent Garnier – Crispy Bacon (F-Com, 1997)
Adam Beyer – Pump 2 (Primate, 1996)
G-Man – El Jem [Gaetano Parisio Rmx] (I220, 1999)
Pacou – Escape (Konsequent, 2001)

Mixed with: 2 Technics, Loop Sampler and a Mixer /w. crackling Crossfader

1995 – 2003: eine persönliche Techno-House Retrospektive (Teil 2)

techno 1997 retrospektive

1995 – 1997

Einer, der dabei Techno entscheident mitgeprägt hat ist Carl Craig. Mit seinen Produktionen von 1994 bis 1997 als Paperclip People sowie seinem Label Planet E ist er auf jeden Fall einer der wichtigsten Produzenten dieser Zeit. Wieder waren es die Tracks aus Detroit, die überall abräumten und der gesamten Techno-Community neue Inspirationen und neue Impulse gaben. Mindestens ebenso wichtig wie Carl Craig ist Jeff Mills, der nun ab 1996 auf seinem Label Purpose Maker neue Loop-Techno Impulse setzte. Convextion gab sein Debüt auf Matrix, Octave One starteten ab 1995 ebenso richtig durch, Kenny Larkin veröffentlichte sein Album Metaphor und trumpfte mit seinem Dark Comedy Alias und nicht zuletzt waren da noch Richie Hawtin (aka Plastikman & Concept), Robert Hood, Blake Baxter oder Scan 7. Und die deutschen DJs wie Sven Väth oder DJ Hell haben diese Tracks gespielt.

Wenn ich an die für mich wichtigsten Releases aus Europa denke, dann möchte ich hier nicht in einem endlosen Namedropping enden. Da sind natürlich die harten Technoplatten z.B. auf Tresor oder Djax Up. Doch aus meiner der jetztigen Perspektive finde ich die Releases u.a. von Jesper Dahlbäck oder Adam Beyer auf Svek sowie die Platten um Steve O’Sullivan auf Mosaic bei weitem spannender – um nur zwei dieser damals ganz frischen Labels zu nennen, die letztendlich nicht nur für mich das Jahr 1997 zu einem der besten Techno-House-Jahre überhaupt machten. Wenn ich durch meine Plattesammlung gucke dann bleibe ich auffällig oft an Platten von 1997 hängen – das mit dem zeitlosen Groove hatten die in diesem Jahr wirklich drauf. Und dann gab’s 95/96 natürlich noch die bis heute essentiellen Platten auf Studio 1, Maurizio usw.

Auch beim House tat sich einiges. Groß im Rennen waren damals DJ Sneak, Strictly Rhythm und so, die sich noch ne Weile am sogenannten Wildpitch Sound inspirierten. Aber für mich steht allen voran Matthew Herbert! Mit seinen Tracks auf Phono setzte er entscheidende Maßstäbe in Richtung Deep House. Die Frankfurter Ongaku Leute starteten ihr Label Playhouse, Ricardo Villalobos veröffentlichte Tracks wie MDMA oder The Contempt, Chris Liebing veröffentichte als  Noosa Heads die großartige Houseplatte Mushrooms und 1997 gab’s die Nummer 1 auf Perlon.

Was zum Jahr 1997 auf jeden Fall mit dazu gehört ist Radio Evosonic. Das mit dem Internet war ja noch völlig in den Kinderschuhen, eigentlich viel zu teuer und bis auf techno.de und tanith.org gab’s auch noch keine wirklich relevanten Seiten im Netz. So blieb uns damals ebenfalls nur das Radio und der Plattenladen als Informationsquelle. Ich versuchte immer gleich nach der Schule im Plattenladen vorbei zu gucken und es hatte viel mit Glück  zu tun, etwas von den wirklich fetten Platten abzubekommen. Eine ordentliche Radiosendung, bei der auch Platten vorgestellt wurden, gab es bei uns nicht wirklich und in meinem Freundeskreis hatten wir nur vereinzelt Tapes von der HR3 Clubnight. Aber dann kam am 1. Mai Radio Evosonic – unsere Musik, 24 Stunden, 7 Tage die Woche non stop. Es lief die ganze Zeit und was Evosonic für die Technoszene für eine Bedeutung gehabt hat, dass konnte man auch an Chris Liebings „Freitag Abend“ Sendung sehen. Er sagte da immer irgendwas mit Schranz und 3 Jahre später sollte harter Techno, den er dort immer spielte, einfach nur noch Schranz genannt werden. Fortsetzung folgt…

1995 – 2003: eine persönliche Techno-House Retrospektive (Teil 1)

Am Montag Abend ging’s bei der Retrospektive vom Berlin Mitte Institut mit Tanith und Wolle XDP um die Jahre 1995 bis 2003. Es war eine schöne Sendung, die mir den Montag Abend versüßt hat und eine Inspiration zugleich. Denn über diesen Zeitraum kann ich schon ein bisschen Mitreden und die eine oder andere Facette wäre von meinem Standpunkt aus auf jeden Fall noch hinzuzufügen. Immerhin gehöre ich ab 1995 zur ganz jungen (evtl. zweiten, dritten?) Techno-Generation und die ergreift jetzt hier das Wort! :) Und weil das ein etwas längerer Zeitraum ist, kommt dieses Posting in mehreren Teilen.

1995

loveparadeBis 95 war also das Techno/Rave Ding gewachsen und gewachsen und endlich war ich damals fast 16, so dass ich als Junge auch ne halbwegs realistische Chance hatte, Partys zu besuchen. Am Wochenende der Loveparade 95 war ich im Urlaub in Spanien und irgendwie war diese Loveparade bis dorthin zu spüren. Es war das Thema überhaupt. In der nahe am Zeltplatz gelegenen Disko waren wir fast jeden Abend und haben da auch sowas ähnliches wie Techno gehört. Ich hörte dort aber auch mein erstes wirkliches Techno-Mixtape und von diesem Moment an war ich mit dabei. Zurück in Deutschland besuchte ich zum ersten Mal einen Plattenladen und bald standen zwei Plattenspieler im Kinderzimmer – verbunden mit einem Mixer, den ich damals  bei Westfalia gekauft hatte.

Musikalisch war für mich damals die große Zeit des Entdeckens und des Ausprobierens endlich weitgehend vorbei. Diskos waren für mich ab sofort kalter Kaffee. Lieber ging ich am Sonnabend zur Underground Technoparty im besetzten Haus um die Ecke und ich wusste, das ist mein Ding. Dort war nicht nur die Musik besser. Ich merkte auch sofort, dass es dort nicht darum ging sich völlig zu besaufen und danach sich gegenseitig ins Gesicht zu boxen – es ging um Musik, tanzen im absolutem Strobo-Nebel und eine gemeinsame gute Zeit. Während viele Ältere 1995 schon eine Zeit der Ernüchterung erlebten ging es für mich erst los. Ich erlebte damals in meiner Heimatstadt Halle (Saale) wohl ziemlich das selbe Gefühl welches viele, die von Anfang an mit dabei waren von 1989-91 aus Berlin berichten – eine Erlösung.

Der kommerzielle Rave trug unter anderem auf VIVA immer beklopptere Blüten (ich erinnere mich an Schlumpftechno, Happy Hardcore und ähnliches). Daneben entwickelte sich aber auch ein ziemlich frischer Techno-House Sound, der sich klar vom Kommerz abgrenzte. Das erste was ich davon mitbekam war die Losung: „Hardtrance ist tot!“ – ausgerufen von Mad Max auf seiner Sendung Stunde Null bei Radio Energy Sachsen. Wie es auch bei der Sendung mit Tanith und Wolle XDP angesprochen wurde, musste ab 1995 eine Abgrenzung her. Für Tanith war es zum Beispiel der Breakbeat – für die, die nach wie vor lieber auf die gerade Bassrum abfuhren war es die definitive Abgrenzung zum Trance. Täterätätä Flächen wurden verbannt, Trommelwirbel-Breaks gingen gar nicht und der 303 Acid-Sound wurde mit der Zeit immer weniger abgefeiert. Rückblickend finde ich, dass Underground-Tracks etwas roher wurden (zum Beispiel inspiriert von Green Velvet) und zugleich wurden diese Tracks immer subtiler arrangiert. Ob House oder Techno: Deepness war in irgendeiner Form die Erkenntnis, das Zauberwort und die Lösung. Fortsetzung folgt…

Daniel Stefanik – Electronic Artform 2009

daniel stefanik electronic artform dj mixEs gibt einen neuen DJ Mix von Daniel Stefanik. Alle die mich ein bisschen kennen, die wissen, dass ich Herrn Stefaniks Musikgeschmack sehr schätze. Und der neue Mix mit dem Namen Electronic Artform gefällt mir besonders gut! Er zeigt uns seine Einflüsse aus Aril Brikha, Detroit, Dub, Techno und 90er IDM. Alles handgemixt auf zwei Technics und nem Battlemixer – das man sowas jetzt dazu schreiben muss.. Voll geil, ey! :)

Update vom 24.02.2010: Der Mix gefällt mir immer noch!

Tanith & Wolle XDP @ Berlin Mitte Institut

tanith wolle xdp berlin mitte institutZwanzig Jahre Techno – Tanith und Wolle XDP sind im Gespräch wie lange nicht mehr. Am Montag Abend waren die Beiden im Videostream-Mix beim Berlin Mitte Institut. Musik gab’s dabei aus den Jahren von 1995 bis 2003. Ich habs gesehen und gehört – es war ne wirklich schöne Sendung. Und für alle, die es verpasst haben, gibt’s jetzt den Download und zwei Videos:

 

The Ambient Cookbook (Fax +49-69/450464)

the ambient cookbookDiese Ambient Compilation The Ambient Cookbook ist die Platte des Tages. Es ist eine wirklich schöne Zusammenstellung von Tracks, die -wie Discogs sagt- das goldene Zeitalter des Ambient repräsentierten. Na gut, goldenes Zeitalter hin oder her. Hier kannst du neben Tracks von Pete Namlook selbst auch Tracks von Tetsu Inoue, Jonah Sharp, David Moufang, Dr. Atmo und anderen hören. Die 4xCD Box ist leider wirklich teuer. Vereinzelt gibt’s aber die Tracks inzwischen schon bei Mp3-Plattformen wie emusic und das Cookbook-Booklet habe ich auch so im Netz gefunden (hier). Für heute wähle ich:

Chicken Breast „Namlook“

0.15 kg butter, 1 small onion, 1 medium onion, 0.3 kg carrots, flour, parsley, water, 2 cups of rice (the normal patna longcorn kind of), 4 cups of water, 28 raisins, 10 sliced almonds, 2 chicken breast filets, 1 clove garlic, 1/2 glass of white wine, 25 grams of normal plain choclate (your favourite brand), sugar, salt, pepper, herbs of Provence

Let’s start this menu with the carrots. Continue reading