Real Scenes Berlin (Resident Advisor)

Resident Advisor hat heute einen neuen Teil ihrer Video-Doku Reihe veröffentlicht – Real Scenes Berlin. Manne, Tobi Rapp, Dimitri Hegemann, Dixon, Sammy Dee, die Renate und die Betreiber von Watergate und Weekend weisen den Weg durch die Stadt und bilden in den nur 18 Minuten einen doch gelungenen Querschnitt durch die Stadt. Vom Hausbesetzer bis zum Gefühl, wenn man zum ersten Mal in der Schlange steht und feststellt, dass hier kein Mensch deutsch spricht. Das ist alles irgendwie schon länger her und doch macht Berlin immer noch richtig viel Spaß.

Kassem Mosse: Live @ Boiler Room Berlin 001

kassem mosse live boiler room berlin 001Fast 2 Wochen ist es jetzt her, als das Telefon klingelte und ich schweren Herzens den Boiler Room Berlin 001 absagen musste. Das ist jetzt son Live-Online-Magazin aus London, bei dem Acts immer vor kleineren Publikum spielen und dabei live im Videostream übertragen werden. Ein Format, bei dem irgendwie alles stimmt und so geht das momentan voll steil. Zum ersten Mal live aus Berlin. Jaja, aber ich war krank. Wer denn überhaupt spielen würde? Den ersten kannte ich nicht, Kassem Mosse live, irgendein Popfaktor-Alarmheinz und Redshape live! Kassem Mosse habe ich erst bei Nachtdigital live gehört. Ich wusste also, was die da so ungefähr zu erwarten hatten…

Gegen halb Zehn ein Dampfbad aufgesetzt und mal reingehört. Woah! Kassem Mosse ist der Mann der Stunde, keine Frage! Wer im Facebook mit liest, der weiß es schon seit Sonnabend. Kassem Mosse Live @ Boiler Room Berlin 001 gibt es jetzt auf Soundcloud zum Anhören. Heute Morgen wars mir ein wenig zu derb, aber Abends so kurz nach Sonnenuntergang ist das total klasse!

 

Edward & Oskar Offermann: Pure House Mix (NWS Cast 14)

edward & oskar offermann pure house mix nwscast 14Inzwischen ist der Pure House Mix von Edward und Oskar Offermann, der im Juli als NWS Cast 14 erschienen ist, gut abgehangen, schön nachgereift und kann an dieser Stelle endlich mal wärmstens als Download empfohlen werden. Als ich den Mix zum ersten Mal angespielt habe dachte ich nur so: Ornö, jetzt haben die 3 Chairs – No Drum Machines als Intro verbraten. Dabei hatte ich doch eigentlich auch noch einen Plan damit. Egal. Die Trackauswahl der WHITE-Jungs unterschreibe ich jedenfalls vollständig. Bobby Konders sollte man sowieso ein Denkmal bauen und bei Calibre, Pépe Bradock und Co gibt’s auch keine Zweifel. Im NWS Blog findest du außerdem noch ein kleines Interview zu diesem Podcast.

Spaß am Dienstag: SAD Sommerpodcast

spaß am dienstag sad sommerpodcastVor lauter Arbeit bin ich in den letzten Wochen kaum zum Musik machen gekommen und war manchmal schon ein bisschen schlecht gelaunt, weil es momentan so hinten runter hängt. Vorletzten Sonntag dann schon wieder unentschuldigt auf der Party gefehlt, stattdessen gearbeitet und plötzlich ein wenig Luft. Plattenspieler an und da ist er, mein Beitrag zum Spaß am Dienstag Sommerpodcast – fünf ältere, sechs neue Platten in 52:35. Ich habs letzte Woche gleich in Auto-Repeat gehört und hoffe, Dir gefällts auch.

http://official.fm/tracks/284682?size=small

Tracklist:

Isolée – Krypt
Ryo Murakami – Lunch Of God (Stereociti Purplehazed Remix)
Johannes Volk – Isolation
Symetrics – Life Goes On (Herbert Remix)
Soul Capsule – Evolved
Norm Talley – Powder
San Proper & Steven De Peven – Hupsers & Kletsers For Life (Steffi Remix)
Roman Flügel – How To Spread Lies
Marshall Jefferson & Noosa Heads – Mushrooms
Antony „Shake“ Shakier – So Delivered
Pilas & Fake Robotike – Burros (Kassem Mosse Remix)

Promomixes 011: Lucy – E-Werk Berlin 1993

promomixes 011 lucy e-werk berlin 1993Für seinen Mix für Promomixes 011 hat sich der in Berlin wohnende Italiener Lucy das E-Werk 1993 ausgesucht. Lucy erklärt da im Interview, dass er zwar nie persönlich im E-Werk gewesen ist – jedoch hat er inzwischen so viele tolle Geschichten über diesen Club gehört, dass es ihn wirklich interessiert hat. Das E-Werk war von 1993 bis 1997 definitiv einer der prägendsten Technoclubs in Berlin. Lucy hat also einige Mixes aus dem alten E-Werk in der Wilhelmstraße angehört und ich finde, sein eigener E-Werk-Mix ist ihm wirklich gut gelungen. Endlich mal wieder ein toller oldschool Technomix. Wem das gefallen hat, der kann sich dann gleich noch den Original Promomix von Don Williams ziehen, den er 2005 fürs Berghain gemacht hat.

Tracklist

Sweet Exorcist – Testone (Warp)
Choice – Acid Eiffel (Fragile)
Vapourspace – Gravitational Arch of 10 (Plus 8 Records)
Aphrohead – In the Dark We Live (Dave Clarke’s 312 Mix) (Bush)
Polygon Window – Quoth (Warp)
Hardfloor – Acperience (Harthouse)
Joey Beltram – Energy Flash (Tresor)
Orbital – Chime (FFRR)
Nightmares On Wax – I’m for Real (Warp)
Emmanuel Top – Replay (Novamute)
The Martian – Star Dancer (Red Planet)

Vainqueur: Ranges (Scion Versions 07)

scion versions 07 vainqueur rangesPlatte des Tages ist Vainqueur – Ranges auf Scion Versions 07. Scion – das sind Peter Kuschnereit (DJ Pete) und René Löwe aus Berlin, die auch als Substance und Vainqueur produzieren und sicher schon einigen sehr gut bekannt sind. Das erste Scion-Release war Emerge – Nummer 1 des Labels Chain Reaction. Dieses Label ging 1995 als Basic Channel-Nachfolger vom Hardwax aus an den Start und was da so Mitte der 90er von Moritz von Oswald, Mark Ernestus & Co an Musik produziert wurde, gilt weithin als Blueprint von Dub-Techno.

Im vergangenen Herbst gab es ein neues Dub-Techno Release von Vainqueur. Damals spielte ich auch mal wieder meinen alten Letzte-Platte-Gassenhauer Basic Channel 06 von 1994, der sich mit seiner 20 Minuten Spielzeit immer dann besonders gut entfaltet, wenn man mit dem Typen von der Security gerade „noch eine Platte“ ausgehandelt hat. Meistens geht der dann noch ne Runde. Wenn er dann wiederkommt tut die Platte nur so, als wäre sie gleich zu Ende, um dann mit der erneut einsetzenden Bassdrum noch einmal alle Anwesenden glücklich auf dem Dancefloor zu vereinen. Man ist dann auch immer wieder überrascht wie wenige, auch musikalisch sehr gut informierte Leute Basic Channel auf dem Zettel haben.

Wer bereits solche Standards im Sortiment hat, der fragt sich heute bei neuen Dub-Techno Platten immer häufiger, ob das jetzt wirklich noch gebraucht wird. Meistens entpuppt sich das als Aufguss vom Aufguss und ist am Ende die Mühe nicht wert gewesen. Diese Befürchtung hat dann auch vor einer neuen Scion Versions nicht halt gemacht und doch hatte ich schon beim Vorhören die Ahnung, dass Ranges es wert sein könnte.

Inzwischen dreht diese Vainqueur Platte hier seit 6 Monaten in angenehmer Regelmäßigkeit ihre Runden. Während viele Platten kommen und gehen beginnt gerade jetzt im Frühling Ranges noch einmal mehr aufzublühen. Im Februar haben Scion einen ihrer viel zu seltenen Live-Acts im Rahmen der Transmediale im Hebbel am Ufer gespielt und ich ärgere mich noch 2 Monate später darüber, dass ich es verpasst habe. Die Zusammenfassung erreichte mich prompt und klang so: Obwohl man durchaus ein wenig skeptisch war – wegen Techno im Theater, Eintritt für nur einen Act als Konzert und so – wurde nach 10 Minuten auf der Bühne getanzt und alle erlebten in eineinhalb Stunden die Essenz. Das hat voll lange nachgewirkt und sich mehr als gelohnt. Wenn ich mir Ranges von Vainqueur jetzt anhöre, dann muss ich immer daran denken und kann mir sehr gut vorstellen, wie es ungefähr gewesen sein könnte. Killer!

20 Jahre Planet E Communications @ Berghain

planet e communications berghainHeute Abend wird im Berghain der 20. Geburtstag von Planet E Communications gefeiert und bei dieser Gelegenheit fallen mir doch wieder ein paar Worte dazu ein. Planet E Communications – kurz Planet E – ist das Label von Carl Craig und kommt aus Detroit. Eigentlich habe ich nur in meinem ersten Technojahr mit 15 noch keine Ahnung von Planet E gehabt. Doch bald stand ich im Plattenladen und da war es – dieses Album „The Secret Tapes of Doctor Eich“, welches Carl Craig unter seinem Pseudonym Paperclip People veröffentlicht hat – mit all den Knallern von Throw, Climax, Steam, Oscillator, Clear and Present bis The Floor. Ich habe damals die superschlechte Open Pressung ergattert und dennoch hat dieses Album meinen eigenen Sound geprägt wie kaum ein anderes.

Doch die Geschichte begann schon 1991. Damals startete Carl Craig nach den Releases als BFC auf Transmat und dem Knaller No More Words auf Retroactive mit seinem Pseudonym 69 und dem Evergreen 4 Jazz Funk Classics sein Label Planet E Communications. Carl Craig hat mir mal verraten, dass der Labelname von einer Doku kommt, die er damals im TV gesehen hat. Es ging, so glaube ich, um die Kommunikation der Erde mit dem Weltall – oder war es die Kommunikation auf der Erde selbst?

1993/94 folgten die großartigen Reshapes für Basic Channel, 69 – Lite Music und Paperclip People erblickten das Licht der Welt mit dem E2E4 Remake. Für mich waren die Jahre mit Paperclip People die beste Zeit, die Carl Craig je hatte. Aber gut. Auch in den nächsten 10 Jahren hat mich Carl Craig und Planet E immer wieder geflasht. Ob mit Moodymann’s Dem Young Sconies, der Common Factor EP, Innerzone Orchestra, dem Recloose Remix, als Psyche oder die Just Another Day EP – Planet E hat’s meistens geschafft. Nur in den letzten 5 Jahren war ich mehr und mehr enttäuscht vom aalglatten Großraum-Techno, den man hier bis auf wenige Ausnahmen immer wieder vorgesetzt bekam. Kein Ahnung woran das liegt. Vielleicht am Wechsel der Produktionstechnik, vielleicht aber auch an Carl Craigs verstärktem Interesse an Klassik?

Wenn man mal objektiv bleibt gab es sowieso auch immer wieder schwächere Phasen und vor allem Remixes. Bei der Menge an Killertunes ist das aber nur natürlich und wird völlig entschuldigt. Mit Planet E hat Carl Craig Techno, House und die elektronische Musik allgemein bereichert wie kaum ein anderer und ich kann mir meinen Plattenschrank und Plattenkiste ohne Planet E wirklich kaum vorstellen. Darauf kann man im Berghain ruhig mal ne richtige Party feiern – zumal oben noch Fumiya Tanaka und Daniel Bell bei Perlon zu Gast sind. Wow!

Wann, wenn nicht heute, wäre denn die beste Zeit für interplanetary disco dancing & accenting passionate quadraphinc sex sounds, wie es auf der Planet E No. 1 zu lesen ist? In dieser Dimension ist Zeit relativ und dafür gibt’s auf der Erde momentan keinen besseren Ort als das Berghain. Auf die vergangenen und nächsten 20 Jahre… Cheers!